Tokio - Japan hat China zur Zurückhaltung im Streit um
eine Reihe unbewohnter Inseln im Ostchinesischen Meer aufgerufen. Die
japanische Außenministerin Yoriko Kawaguchi sprach am Samstag in
Peking mit dem chinesischen Ministerpräsidenten Wen Jibao über die
Inselkette, die beide Staaten für sich beanspruchen. Die chinesische
Seite habe darauf bestanden, dass die Inseln chinesisches Territorium
darstellten, sagte ein Sprecher der Ministerin. Kawaguchi habe jedoch
deutlich gemacht, dass sie diese Einschätzung nicht akzeptieren
könne.
Chinesische Aktivisten
Erst im vergangenen Monat waren die Beziehungen zwischen China und
Japan erneut auf die Probe gestellt worden, als sieben chinesische
Aktivisten auf einer der Inseln landeten. Sie wurden festgenommen und
von Japan ausgewiesen. Kawaguchis Sprecher erklärte, China habe sich
zu einer japanischen Bitte, eine Wiederholung eines solchen Vorfalls
zu vermeiden, nicht geäußert. Wen versicherte nach einem Bericht der
amtlichen Nachrichtenagentur Xinhua, China wolle sich für eine
Verbesserung der Beziehungen zu Japan einsetzen.
Die Inselkette heißt in Japan Senkaku und in China Diaoyu. Japan
beansprucht die unbewohnten Inseln seit seinem Sieg über China im
Krieg von 1895. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Territorium von
den USA verwaltet, bis es 1972 an Japan zurückgegeben wurde. (APA/AP)