Keine fehlerfreie Qualifying-Fahrt von Michael Schumacher. Dennoch reichte es für die dritte Poleposition im dritten Saison-Rennen.

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Christian Klien fühlt sich in Bahrain sehr wohl. Er kam auf Platz zwölf, immerhin zwei Plätze vor Kollegen Webber.

Foto: REUTERS/Yves Herman
Manama - Die Formel 1 sieht auch im Mittleren Osten "rot". Beide Ferrari stehen im Grand Prix von Bahrain am Sonntag (13.30 MESZ) in Reihe eins, Michael Schumacher fuhr am Samstag in 1:30,139 Minuten und 0,391 Sekunden vor Rubens Barichello seine dritte Saison-Pole in Serie heraus. So gut wie noch nie war Österreichs Formel-1-Neuling Christian Klien, der auch im Training für die Startaufstellung seinen Jaguar-Teamkollegen Mark Webber besiegte und als Zwölfter aus der sechsten Reihe in seinen dritten Grand Prix startet.

Kein perfektes Training von Schumi

Die neuerliche Ferrari-Ohrfeige für die Konkurrenz war auch beim Erstauftritt der Formel 1 in der Wüste schallend. Zwar lagen nach der Vorqualifikation noch die beiden Williams-BMW voran, als es aber um alles ging, bissen sich Juan Pablo Montoya und Ralf Schumacher auf dem neuen Kurs an den "Roten" die Zähne aus. Mehr als Reihe zwei für die beiden weißblauen Boliden war nicht drin. Und das, obwohl Schumacher alles andere als eine perfektes Zeittraining hinlegte.

Bruder Ralf zufrieden

Der sechsfache Weltmeister begann relativ verhalten und kam im Finish fast von der Strecke ab. Mit bemerkenswerter Wagenbeherrschung und einem Highspeed-Drift vermied der Deutsche aber einen Ausritt und stellte seinen Boliden auch im dritten Saisonrennen auf Pole. "Es war eine Runde, die ich nicht als die Beste bezeichnen würde, aber es hat gereicht", meinte "Schumi" lapidar. Sein Bruder Ralf gestand ein: "Aus unserer Sicht wäre nicht mehr möglich gewesen. Deshalb bin ich mit der zweiten Reihe zufrieden."

Schwarzer Tag für McLaren-Mercedes

Während der heuer in Training und Rennen noch ungeschlagene und damit in der WM mit dem Punktemaximum (20) führende Schumacher nach seiner bereits 58. Pole-Position (nur noch sieben fehlen ihm auf den Senna-Rekord) damit auch im kleinsten Golfstaat Favorit ist, droht McLaren-Mercedes schon früh den Anschluss zu verlieren.

David Coulthard schaffte nach zwei problematischen Trainingstagen nur Platz zehn, Kimi Räikkönen verzichtete am Ende überhaupt, fuhr nur die Reifen an um das Auto zu schonen. Er wäre nach dem Motortausch am Freitag ohnehin um zehn Plätze zurückgereiht worden, nun startet er vom letzten Startplatz. Für die "Silbernen" sind Punkte am Sonntag wohl das einzige Ziel.

Klien hat Punkte im Visier

Punkte sind auch das Ziel von Christian Klien. Der junge Hohenemser verpasste auf der für alle Piloten neuen und 5,417 m langen Wüsten-Strecke zwar den erhofften Top-Ten-Platz, Rang zwölf war aber die bisher beste Trainings-Platzierung für den Neuling, der am Freitag sensationell auf Platz fünf gefahren war. Und auch seinen starken Teamkollegen Webber (14.) beherrschte er erneut.

"Es war okay, das Wochenende lief bisher sehr gut", gab sich Klien deshalb sehr zufrieden. Der Kampf um erste WM-Punkte werde aber schwierig, "weil es nur eine enge Ideallinie gibt", so der Österreicher. "Ich bin mit der Strecke von Beginn an gut zurecht gekommen und wir sind für das Rennen gut gerüstet." Vor Webber zu stehen sei erfreulich, "das heißt doch Einiges!" (APA/red)