Ob Weißblaue Wintergeschichten, Geierwally oder Donauklöster – die Liste der von der Rundfunkregulierungsbehörde RTR für förderungswürdig befundenen TV-Produktionen liest sich bisweilen mäßig innovativ. Muss sie auch nicht, meint man wohl am Küniglberg. Der 2004 eingerichtete und aus Bundesmitteln dotierte TV-Filmförderungsfonds dient nicht zur Nachwuchsförderung, sondern zur "Stärkung der Filmwirtschaft und des Medienstandortes Österreich", betont RTR-Chef Alfred Grinschgl.

"Mystery"

Zehn Dokus, fünf TV-Filme und eine Serie – Schnulzen aus dem Bastei-Lübbe-Verlag – ergeben 2,6 Millionen Euro. Der Nachwuchs hat es schwerer, mit Gewinnen können sie nicht rechnen. Junge Filmschaffende erhalten 200.000 Euro Zuschuss, um ins Fernsehen zu gelangen. Was so bescheiden wirkt, ist Novum: 3,2 Millionen Euro stellen ORF und Filminstitut für 8x45 zur Verfügung. Acht verbleibende Teilnehmer haben 45 Minuten Zeit, Ideen zum Genre "Mystery" umzusetzen. Gesendet wird voraussichtlich ab 2005. Nachwuchshilfe betreibt der ORF auch diesen Sonntag: Ab 23.20 Uhr stehen Kurzfilme des Festivals Shorts on Screen 04 am Programm.

Anderswo ist man weiter: Seit vierzig Jahren versuchen sich Jungregisseure im Kleinen Fernsehspiel des ZDF. Die hervorgegangenen Filmemacher dürften geeignet sein, "Medienstandorte" zu festigen: Rainer Werner Fassbinder, Jim Jarmusch, Alexander Kluge, Elfi Mikesch, Wolfgang Petersen oder Tom Tykwer. (Doris Priesching/DER STANDARD; Printausgabe, 3./4.4.2004)