Der Frankfurter PR-Berater Moritz Hunzinger ist am Freitag fristlos von seinem Vorstandsposten in der von ihm gegründeten Hunzinger Information AG entlassen worden. Der Aufsichtsratsvorsitzende Bolko Hoffmann warf Hunzinger unter anderem firmenschädigende Äußerungen über Kredite an das eigene Unternehmen vor. Möglicherweise würden Hunzinger und der ausgeschiedene Aufsichtsrat auf Schadenersatz in Millionenhöhe verklagt, sagte Hoffmann, der Mehrheitseigentümer der HIAG ist.

Für Schlagzeilen hatte Hunzinger mit seinen Geschäftsbeziehungen zu Rudolf Scharping gesorgt, die vor knapp zwei Jahren dazu führten, dass der frühere SPD-Chef als Verteidigungsminister entlassen wurde.

Umstrukturierung angekündigt

Hoffmann, der auch Herausgeber der Börsenzeitschrift "Effecten-Spiegel" ist, wurde der Erklärung zufolge bei der Sitzung am Freitag zum Aufsichtsratschef gewählt. Weitere Mitglieder wurden den Angaben zufolge Isolde Hammans von der Beteiligungsgesellschaft Agathon und Wolfgang Stach als Vertreter der Kleinaktionäre.

Hoffmann kündigte nach seiner Wahl eine Umstrukturierung und Umbenennung des Unternehmens an. Der neue Name stehe noch nicht fest, gedacht werde an eine eventuelle Umfirmierung in "action press Medien-AG". Außerdem ist den Angaben zufolge geplant, die Immobilie in Frankfurt am Main und auch die Public Relations GmbH zu verkaufen. Der Sitz der Gesellschaft solle von Frankfurt verlegt werden, wobei der neue Ort noch nicht feststehe. Ein Nachfolger Hunzingers als Vorstandschef werde in Kürze ernannt, hieß es weiter. (APA/AP)