Berlin - Starfotograf Helmut Newton soll sein Ehrengrab
in Berlin ganz nah bei der Schauspielerin Marlene Dietrich bekommen.
Der idyllisch gelegene Friedhof in der Stubenrauchstraße in
Schöneberg-Friedenau habe ihr gut gefallen, sagte seine Witwe June
Newton am Freitag in Berlin. Helmut Newton war im Jänner in Los
Angeles im Alter von 83 Jahren mit dem Auto tödlich verunglückt. Ein
Zeitpunkt für seine Beisetzung in seiner Geburtsstadt Berlin steht
noch nicht fest.
In bewegenden Worten schilderte die 81-Jährige, wie sie am
Totenbett das letzte Bild von sich und ihrem Mann aufnahm. Er habe
wunderschön ausgesehen; sie habe ganz aufgeregt nach einer Kamera
gesucht. Ein Begleiter habe dann zu ihr gesagt: "June, Helmut wird
nicht weglaufen!"
Sammlung ausgestellt
June Newton hatte sich die Räume in der ehemaligen Kunstbibliothek
in der Jebensstraße am Bahnhof Zoo angesehen, wo künftig Newtons
Fotosammlung gezeigt werden soll. Er hatte sie im Oktober vergangenen
Jahres Berlin als Dauerleihgabe vermacht. Die Ausstellung in der
ehemaligen Kunstbibliothek soll am 4. Juni eröffnet werden, wie die
Stiftung Preußischer Kulturbesitz mitteilte.
Zu der Sammlung gehören etwa 1.000 Bilder, für die es 2.600
Quadratmeter Platz gibt. Als erstes sind die Ausstellungen "Sex and
Landscapes" und "Us and Them" zu sehen. Letztere ist ein gemeinsames
Projekt des Fotografen-Ehepaares und umfasst Selbstbildnisse,
Porträts und Schnappschüsse von Prominenten. In einem Raum sollen
persönliche Gegenstände Newtons ausgestellt werden, vielleicht auch
der große blaue Jeep des Autonarrs, das "Newtonmobil" - so wünscht es
sich jedenfalls seine Witwe. (APA/dpa)