Salzburg - Ein in der Salzburger Rotlichtszene etablierter 50-jähriger Zuhälter soll mehreren Mädchen im Alter von 13 bis 18 Jahren im Zeitraum von 1996 bis 1998 rund 1,5 Kilogramm Heroin verkauft und sie zur Bezahlung auf den Strich geschickt haben.

Nach jahrelangen Ermittlungen durch Polizei und Gendarmerie flog der Skandal auf. Nach Angaben der Salzburger Sicherheitsdirektion von Freitag, lockte der mutmaßliche Dealer den Mädchen, die damals zum Teil noch Schülerinnen waren, insgesamt 170.000 Euro aus der Tasche.

Mit Drogen erpresst

"Der Mann hatte die Mädchen, die teilweise von der Schule ausgerissen sind oder schon drogenabhängig waren, mit dem Suchtgift gefügig gemacht", erklärte Karl-Heinz Wochermayr vom Landesgendarmeriekommando Salzburg. Zur Finanzierung der Drogen mussten sie auf den Straßenstrich in der Stadt Salzburg gehen, wobei ihnen der 50-Jährige "Schutz" gewährte. Für ein Gramm Heroin kassierte der Arbeitslose von den Minderjährigen bis zu 115 Euro.

Einschüchterungen Zwei der Mädchen verkaufte der Zuhälter damals um je 15.000 bis 20.000 Schilling einem "Kollegen" in Oberösterreich. Mehrere der betroffenen Frauen waren laut den Kriminalbeamten so eingeschüchtert, dass sie sich nicht trauten, Aussagen zu machen. Der Verdächtige sitzt bereits seit längerem in Untersuchungshaft. Es soll mit großen Mengen Cannabis gedealt haben. Gegen weitere verdächtige Männer wird noch ermittelt. (APA)