Mautern - Die Erklärung des Limes zum Unesco-Welterbe ist das Ziel einer bereits 2002 eingerichteten Arbeitsgruppe, der Vertreter von Bund und Ländern angehören. Das ehemalige römische Grenzsystem ist in Österreich an zahlreichen Orten entlang der Donau - zum Beispiel in Traismauer, Mautern, Tulln und Zeiselmauer - noch eindrucksvoll erhalten und in archäologischen Fundstätten und Fundhoffnungsgebieten vorhanden. Das Projekt soll gemeinsam mit den anderen Donauländern betrieben werden. Die Vorbereitungen seien in einer entscheidenden Phase, teilte die Abteilung Denkmalschutz des Wissenschaftsministeriums mit.

In einem Workshop in Mautern an der Donau wurden am Freitag Einreichungsgrundlagen und -kriterien diskutiert. Zur Information der lokalen Politiker und der Öffentlichkeit soll - ebenso wie in Deutschland - in Kürze eine Broschüre erscheinen.

Grenzüberschreitende Nominierung

Wie in der Aussendung ausgeführt wird, wurde bereits 1987 der in England gelegene 120 km lange Hadrianswall als nördlichster Teil einer sich durch ganz Europa bis in den Nahen Osten hinziehenden Grenzbefestigung des römischen Reiches in die Welterbeliste eingetragen. Deutschland hat im Jahr 2003 den 550 km langen obergermanisch-raetischen Limes zur Eintragung eingereicht. Diese beiden Länder bilden den ersten Abschnitt einer grenzüberschreitenden Nominierung der "römischen Grenzlinien in Europa", an die sich andere europäische Länder mit derartigen Grenzen anschließen können.

Grenze in Österreich

In Österreich trennte die Donau die römischen Provinzen Noricum und Pannonien vom Gebiet der Germanen. An dieser Grenze wurden die Legionen in befestigten Lagern stationiert, die durch eine Limesstraße miteinander verbunden waren. Entlang aller Festlands- und Flussgrenzen wurden von Kastellen aus die Bewegungen jenseits der Grenze kontrolliert. Im Umfeld der Kastelle und Lager gab es zivile Siedlungen.

Deshalb habe Österreich auch immer beabsichtigt, gemeinsam mit den anderen Donauländern die Einreichung des Limes zu betreiben. Als ersten Schritt dazu hat Österreich den Limes offiziell auf seine vorläufige Liste jener Objekte gesetzt, die es zum Welterbe einzureichen beabsichtigt. (APA)