FBI-Mitarbeiterin: USA wussten von geplanten Flugzeug-Anschlägen
Es habe schon Monate vor dem 11.9.2001 allgemeine Informationen über Zeitrahmen und Methoden des Anschlags gegeben
Redaktion
,
London - Die verantwortlichen Politiker in Washington
waren nach den Aussagen einer ehemaligen FBI-Übersetzerin bereits
Monate vor dem 11. September 2001 darüber informiert, dass
El-Kaida-Mitglieder mit Flugzeugen Anschläge verüben wollten. Die
Übersetzerin Sibel Edmonds sagte der britischen Zeitung "Independent"
(Freitagausgabe), die Behauptung von US-Sicherheitsberaterin
Condoleezza Rice, es habe solche Warnungen nicht gegeben, seien eine
"empörende Lüge". Es hätten allgemeine Informationen über den
Zeitrahmen und über die Methoden vorgelegen sowie über die bereit
stehenden Leute und diejenigen, die diese Art Anschläge anordnen
würden.
Die 33-jährige Übersetzerin für die türkische Sprache war eine von
Vielen, die in den Tagen nach den Anschlägen vom 11. September von
der US-Bundespolizei FBI eingestellt wurden. Sie sollte vom FBI
gesammelte Dokumente und Aufnahmen übersetzen. Anhand dieser
Dokumente sei klar gewesen, dass es im Frühjahr und Sommer 2001
genügend Informationen über einen geplanten Angriff gegeben habe,
sagte Edmonds. Es sei "unmöglich" gewesen, dass der US-Geheimdienst
nicht gewarnt war.
Dem Bericht des "Independent" zufolge drangen die US-Behörden
darauf, Edmonds an einer Aussage zu hindern und erzielten von einem
Gericht eine entsprechende Anweisung. Die US-Sicherheitsberaterin
Rice wird am Donnerstag kommender Woche (8. April) unter Eid und in
öffentlicher Sitzung vor dem unabhängigen Untersuchungsausschuss zum
11. September 2001 aussagen. Der Ausschuss untersucht mögliche
Versäumnisse der US-Regierung und Sicherheitsbehörden im Vorfeld der
Terroranschläge. (APA)
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