"Familienehre wiederherstellen"
Die Familie sei der Meinung gewesen, dass die junge Frau mehrere "Männerbekanntschaften" gehabt habe. Mit dem Mord in der Nacht von Sonntag auf Montag habe der Bruder die Familienehre wieder herstellen wollen. In Kürze hätte die Frau mit einem in Deutschland lebenden Asylwerber Verlobung gefeiert. Mit dieser Verbindung seien die Eltern angeblich einverstanden gewesen.
Rekonstruierter Tathergang
Im Zuge der Ermittlungen konnte die Zeit vor der Bluttat rekonstruiert werden. Die 20-Jährige hatte von Samstag bis Sonntag bei einem bekannten Ehepaar übernachtet. Die Nacht zuvor hatte sie im Polizeianhaltezentrum in Innsbruck verbracht. Die Frau hatte dort Anzeige erstattet, weil sie angeblich genötigt worden war. Von wem diese Nötigungen ausgegangen seien, müsse noch genau untersucht werden, hieß es.
Am Sonntag gegen 23.30 Uhr kamen die Eltern und der Bruder dann zu der Wohnung der Bekannten. Sie überredeten Layal M., mit ihnen nach Hause zu kommen, sagte Mayerl. Etwas mehr als zwei Stunden später dürfte die junge Frau bereits tot gewesen sein.
Der 17-jährige Bruder sagte aus, die junge Frau in der Wohnung der Familie in Innsbruck bewusstlos geschlagen zu haben. Die Eltern und ein weiterer in der Wohnung anwesender Bruder hätten davon angeblich nichts mitbekommen. Der Beschäftigungslose habe seine Schwester zu einem geliehenen Auto getragen und sei dann nach Strass im Zillertal gefahren. Auf einem Waldweg nahe der Rotholzer Landesstraße L218 (Bezirk Schwaz) habe er die junge Frau zunächst erwürgen wollen. Dies habe ihm aber zu lange gedauert, worauf er 14 Mal auf sie einstach. Die Tatwaffe warf er in den Inn. Montag früh wurde die Leiche der Ermordeten dann von einem Jogger entdeckt.
Eltern und Bruder festgenommen