Bild nicht mehr verfügbar.

Zwei Spielgestalter außer Form: Vladimir Janocko (Slowakei) und Andreas Ivanschitz (li)

Foto: REUTERS/Robert Zolles

Bild nicht mehr verfügbar.

Vorzeitiges Ende des Teameinsatzes für Helge Payer.

Foto: REUTERS/Robert Zolles
Preßburg/Wien - Helge Payer und Andreas Ivanschitz hatten am Mittwoch im freundschaftlichen Fußball-1:1 in der Slowakei einiges gemeinsam: Der Torhüter stand erstmals von Beginn an im ÖFB-Gehäuse und der Jungstar durfte zum ersten Mal vom Anpfiff weg die Kapitänsschleife tragen. Und beide mussten sie bei ihren "Premieren" vorzeitig vom Platz gehen. Die Gründe der vorzeitigen Abgänge waren freilich unterschiedlich.

Payer hatte in der 56. Minute unterhalb des linken Knies eine Rissquetschwunde erlitten, die noch in der Kabine mit vier Stichen genäht werden musste. Ivanschitz folgte ihm nur neun Minuten später, weil er noch Trainingsrückstand aufweist und körperlich ausgelaugt war. Nach der Rückkehr stellte Rapid-Arzt Robert Lugscheider in Wien beim Goalie noch einen schmerzhaften Bluterguss fest. An einen Einsatz von Payer am Samstag im Schlager gegen GAK ist nicht zu denken.

Rapid-Arzt spricht Machtwort

Ursprünglich hatte Payer für Graz kein Problem gesehen, doch der Arzt sprach ein Machtwort. Die Zwangpause hat der grünweiße Goalie dem "Nürnberger" Vittek zu verdanken, der mit gestrecktem Bein daher gerutscht war. Dass er sich seine Premiere im dritten Länderspiel anders vorgestellt hat, versteht sich von selbst. "Aber ich warte auf meine nächste Chance", gibt sich Helge ganz kämpferisch.

Zwei "gleich gute" Torleute

Hans Krankl meinte generell zur Tormann-Frage, dass er in Zukunft von Spiel zu Spiel entscheiden werde, wer beginnt. "Beide sind gleich gut und außerdem Freunde. Ich sehe da keine Probleme", so der Teamchef, der sich auch über die dezente Leistung seines neuen Mannes mit der Schleife Gedanken macht. "Wenn Andy in Form ist, könnte er so wie bei Rapid auch im halblinken Mittelfeld spielen und Kreatives einbringen."

Taktische Diskussionen

Krankl wollte seinem "Zehner" im Slowakei-Spiel entgegenkommen und hatte ihn daher auf der linken Außenbahn aufgeboten. "Ich dachte mir, er würde sich dort leichter tun. Doch er hat noch Trainingsrückstand, mit jedem Spiel wird sicher besser", so der 51-jährige Wiener, der sich auf taktische Diskussionen mit Journalisten einlässt. Dazu gehört auch die Anzahl der Stürmer. "Wie viele es sind, ist egal, wichtig ist, was die Spieler aus dem System machen."

Ivanschitz selbstkritisch

Ivanschitz weiß, wo er nach den Achillessehnenproblemen und den wiederholten Ausfällen mit seiner Leistung steht. Er sei noch lange nicht der Alte, aber mit solchen Spielen komme die Form langsam wieder, gibt er sich selbstkritisch. "Das Spiel lief lange an mir vorbei, ich musste hinten dicht machen, daher ist mir nach vorne zu wenig gelungen." Er gab zu, dass er er sich halblinks wohler fühlt und auch besser zur Geltung komme.

Er spiele aber dort, wo ihn der Teamchef benötige. Die derzeit noch fehlende Spritzigkeit holt sich der sympathische Burgenländer mit zwei Mal täglichem Spezialtraining. Die bevorstehen englischen Wochen würde ihm ebenfalls entgegeben kommen. "Auch wenn wir nach vorne mehr hätten riskieren sollen, mit dem 1:1 sind wir zufrieden. Es war kein schönes Spiel, aber wir haben Chancen herausgespielt", kommentierte der "Inbegriff der neuen Fußball-Generation" (Krankl-Zitat) den Jahresstart der ÖFB-Auswahl. (APA)