Wien - Heinz Kuttin hat rascher als von ihm selbst erhofft die Position eines Skispringer-Cheftrainers erreicht. Der Ex-Weltmeister aus Kärnten ist in Polen als Nachfolger von Apoloniusz Tajner zum Coach des Nationalteams bestellt worden und hat damit auch den dreifachen Weltcupsieger und Doppel-Weltmeister Adam Malysz unter seinen Fittichen. Ebenfalls bis Ende der Olympia-Saison 2006 hat sich Stefan Horngacher an den polnischen Verband gebunden. Der Tiroler, zuletzt Co-Trainer von Hannu Lepistö im ÖSV, folgt seinem Team-Weltmeisterkollegen von 1991 und betreut künftig die Kontinentalcup-Mannschaft Polens.

Große Herausforderung

Kuttin, der zuvor zwei Saisonen beim ÖSV und in Polen als Co-Trainer bzw. Betreuer des B-Kaders tätig gewesen war, sieht sein neues Amt als große Herausforderung. "Malysz soll nach einer mäßigen Saison wieder an die Spitze kommen und das zweite Ziel ist es, bis 2006 ein schlagkräftiges Team zu formen", sagte der 33-Jährige aus Zlan zur APA.

In der vergangenen Saison hatte er Mateusz Rutkowski zum Junioren-WM-Titel (vor Thomas Morgenstern) geführt. Das A-Team wird eine Mischung aus Arrivierten und jungen Springern sein, mit denen Kuttin zuletzt gearbeitet hat. Schon Ende April geht's los, bis dahin will der groß gewachsene Kärntner in Innsbruck die Trainerausbildung abschließen.

"Eigene Vorstellungen von Training und Motivation"

Der Kärntner freut sich auf die Arbeit mit Superstar Malysz und dem übrigen Team, das von Edi Federer vermarktet wird. Mit dem polnischen Sportler des Jahres hatte er schon intensiven Kontakt, er soll wieder an die Form vergangener Jahre anschließen. "Ich habe meine eigenen Vorstellungen von Training und Motivation, hier kann ich wirklich selbstständig arbeiten", erklärte Kuttin.

Mattenschanze für Zakopane

Horngacher hatte ÖSV-Sportdirektor Toni Innauer schon vor dem Treffen mit Analyse und Ausblick über seinen Abschied informiert und war deshalb an den vergangenen Tagen in St. Christoph nicht mehr dabei. Er folgt Kuttin, mit dem er 2002/03 gemeinsam als Co-Trainer von Lepistö gearbeitet hatte, in das künftige EU-Mitgliedsland, dessen Springer-Zentrum sich in Zakopane befindet. Dort wird ab Herbst erstmals auch eine Großschanze mit Matte zur Verfügung stehen.

Innauer hatte Horngacher ebenfalls die Position des Trainers im Kontinentalcup-Team angeboten. "Ich hätte ihn gerne im Team gehabt, auch um die Trainerentwicklung im Verband zu fördern, aber Reisende soll man nicht aufhalten", sagte Innauer. (APA)