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Unter "Allahu Akbar" werden Leichen durch Falluja geschleift

APA/Nabil Mounzer
Falluja - Vier Angestellte eines US-Sicherheitsunternehmens wurden am Mittwoch bei einem Angriff in Falluja getötet und ihre Leichen vor Fernsehkameras grausam geschändet. Die Leichen wurden am Donnerstag abend von der US-Armee geborgen. Und in der Stadt Malahma 20 Kilometer weiter nordwestlich starben fünf amerikanische Soldaten bei einem Bombenanschlag auf ihr Militärfahrzeug. Die US-Regierung erklärte, sie werde sich durch die "entsetzlichen Angriffe" nicht von ihrem Kurs abbringen lassen.

Erinnerungen an Somalia

Die Szenen in Falluja, einer Hochburg der sunnitischen Saddam-Anhänger, weckten Erinnerungen an den Krieg in Somalia 1993, als die Leichen von getöteten US-Soldaten durch die Straßen von Mogadischu geschleift wurden. Zwei Geländewagen mit Mitarbeitern eines US-Sicherheitsunternehmens, die für die US-Verwaltung arbeiteten, wurden mit Handfeuerwaffen und Granaten angegriffen. Beide Fahrzeuge gingen in Flammen auf. Jubelnde Menschen zerrten dann die Toten aus den Wagen. Auf Aufnahmen der Fernsehnachrichtenagentur APTN war zu sehen, wie ein Mann mit einer Eisenstange auf eine Leiche einschlug.

"Der Friedhof der Amerikaner"

Eine Leiche wurde an ein Auto gebunden, in dessen Fenster ein Bild von Scheich Ahmed Yassin hing, dem von Israel getöteten Führer der Terrororganisation Hamas. Die Leiche wurde dann unter dem Jubel von Passanten durch die Straßen geschleift. Die Menschen riefen "Lang lebe Falluja", "Falluja ist der Friedhof der Amerikaner" oder "Wir opfern unser Blut für den Islam" und "Allahu Akbar" ("Gott ist groß").

Tote aufgehängt

Zwei der Toten wurden von einer Brücke über den Euphrat gehängt. "Die Menschen von Falluja haben einige Leichen wie geschlachtete Schafe von der alten Brücke gehängt", sagte der Bewohner Abdul Aziz Mohammed. Die Toten seien verstümmelt worden. Nach dem Überfall war es in Falluja ruhig. US-Truppen oder irakische Polizisten waren nicht zu sehen.

Weißes Haus macht Terroristen verantwortlich

Der Sprecher des Weißen Hauses, Scott McClellan, machte "Terroristen und Reste des früheren Regimes", die gegen Freiheit und Demokratie seien, für die "schrecklichen Angriffe" verantwortlich. "Aber die Demokratie fasst Fuß (im Irak) und wir machen Fortschritte", sagte McClellan. (APA/AP)