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Bertrand Cantat

Foto: APA/epa/Kopustas
Der französische Rockstar Bertrand Cantat hat seine Haft in der litauischen Hauptstadt Vilnius angetreten. Der 40-Jährige, der dort am Montag von einem Strafgericht zu acht Jahren Haft wegen "absichtlichen Totschlags" seiner Freundin Marie Trintignant verurteilt worden war, sitzt nach Behördenangaben weiter in Einzelhaft in einem Gefängnis für Schwerverbrecher. Er soll aber in Kürze in ein ganz normales Männergefängnis überstellt werden, dessen Insassen in der Regel nicht in Einzelhaft untergebracht werden. Über ein mögliches Abbüßen der Strafe in Frankreich kann erst nach endgültigem Abschluss des Verfahrens entschieden werden.

Cantats litauischer Anwalt Algirdas Matuiza kündigte am Dienstag erneut an, in Berufung gehen zu wollen. Zunächst müsse aber das ausführliche schriftliche Urteil abgewartet werden. Das soll den Prozessbeteiligten am kommenden Montag zugestellt werden, sagte eine Gerichtssprecherin. Danach bleiben für die Berufung zwei Wochen Zeit. "Wir müssen die genaue Begründung abwarten, warum das Gericht nicht unserer Argumentation gefolgt ist", sagte Matuiza, der auf "fahrlässige Tötung" plädiert hatte. Notfalls werde man bis vor das oberste Gericht ziehen. "Unser Mandant sucht Gerechtigkeit."

Litauische und französische Zeitungen nannten das Urteil am Dienstag "hart" oder "streng" und spekulierten über eine mögliche Strafmilderung in der Berufung. Die französische Presse kritisierte zudem Prozessdetails. So sei ein Tablettenfund am Tatort von dem Gericht "in einer unglaublichen Lethargie" nicht untersucht worden, schrieb "Liberation". (APA/dpa)