Klagenfurt – EHC Linz ist als österreichischer Eishockeymeister entthront. Um den Titel spielen ab Sonntag in einer Best of five-Serie KAC und der EC VSV. Wer zuerst drei Siege auf dem Konto hat, ist Meister. Für die Klagenfurter wäre es die 28. Meisterwürde, für die Villacher die sechste. Für Spannung ist daher gesorgt.

Sowohl KAC als auch VSV hatten es sehr eilig, in die Finalrunde zu kommen. Beide schafften es bereits im dritten Spiel. Mit dem Finaleinzug haben beide Klubs auch ihr Saisonziel erreicht. Der Meistertitel wäre der "Tupfen auf dem i". Die Papierform favorisiert eindeutig die Klagenfurter. Sie haben im Grunddurchgang sieben der acht Spiele gewonnen, doch Villach hat solche Prognosen heuer schon mehrmals über den Haufen geworfen. Der VSV hat sich erst in der vorletzten Runde den Play-off-Platz gesichert und hat dann als Außenseiter im Duell mit Titelverteidiger Linz das Maximum heraus geholt.

Neuer Trainer für den KAC?

"Die sieben Siege sind Vergangenheit", wird Jorma Siitarinen seinen Schützlingen in den Tagen bis zum Sonntag einschärfen. Dass beim KAC über einen neuen Trainer (Mats Waltin) gesprochen wird, stört den Finnen nicht. "Ich mache meinen Job. Und ich will ihn mit dem Meistertitel krönen", lautet sein Standpunkt. Die Mannschaft sieht er reif und stark genug, um auch die nächsten Spiele gegen den Lokalrivalen zu gewinnen. Möglich, dass bis Sonntag auch wieder Kapitän Many Viveiros zur Verfügung steht.

"Mit uns hat niemand gerechnet. Das ist auch im Finale unsere große Chance", sagt VSV-Tormann Gert Prohaska. Dass sieben der acht Saison-Derbys verloren gingen, stört in Villach niemand. "Das ist eher für den KAC eine Belastung", glaubt Greg Holst. Er ist überzeugt, dass seine Mannschaft, im Selbstvertrauen gestärkt durch drei Siege über Linz, auch gegen den Rekordmeister bestehen kann. Eines verspricht der Coach, der sich nach dem Finale aus Villach verabschiedet. "So einfach wie im Grunddurchgang werden wir es dem KAC sicher nicht machen."

Seit der Meistertitel in einer Play-off-Serie entschieden wird, einander die zwei Kärntner Klubs zum fünften Mal gegenüber. Dreimal ging der Titel an den KAC (1991, 2000, 2001), 1999 setzte sich der VSV in sechs Spielen durch. Wie viele Partien heuer erforderlich sein werden, darauf will man sich weder in Klagenfurt noch in Villach festlegen. "Aber ein zweites Heimspiel wäre toll", heißt es beim VSV.

Erstes Spiel ausverkauft

Das erste Finalspiel um den Meistertitel am Sonntag in Klagenfurt ist bereits restlos ausverkauft. Am Montag hatten sich um 7.00 Uhr die ersten Fans vor der Vorverkaufsstelle angestellt. "Wir haben eben die letzten Stehplatzkarten verkauft", hieß es am Nachmittag.

Drittes Spiel verschoben

Weil am Karfreitag in Kärnten aus religiösen Gründen ein vom Landtag beschlossenes Veranstaltungsverbot herrscht (welches auch für den Sport gilt), wurde das dritte Finalspiel um einen Tag vorverlegt. Die Partie findet demnach bereits am Gründonnerstag (8. April) um 19.15 Uhr in der Klagenfurter Stadthalle statt. Premiere, das alle Finalspiele direkt im TV überträgt, hat der Vorverlegung zugestimmt.(APA)

PLAY-OFF-FINALE: Sonntag (4. April): KAC – EC VSV (17.15 Uhr), Dienstag (6.): VSV – KAC (19.15), Donnerstag (8.): KAC – VSV; falls notwendig: Sonntag (11.): VSV – KAC (17.15), Dienstag (13.): KAC – VSV (19.15).

Saisonduell KAC – VSV: 5:0 (a), 5:1 (h), 5:2 (h), 4:3 (a), 2:5 (h), 4:1 (a), 6:0 (a), 4:0 (h). Gesamt: KAC 101 Siege, VSV 90, 16 Unentschieden, 829:772 Tore.

Meisterduelle: 1991: KAC – VSV 3:1 (6:5 nach Penaltyschießen, 7:3, 0:3, 4:3), 1999: VSV – KAC 4:2 (5:1, 5:6, 3:2, 5:6 nach Verlängerung, 9:3), 2000: KAC – VSV 4:1 (2:1, 4:3 n.V., 1:3, 5:2, 4:2), 2001: KAC -VSV 4:2 (4:2, 3:4, 5:8, 4:3 n.V., 8:2, 5:0).