Bild nicht mehr verfügbar.

Finanzielle Situation in der Pension

Grafik: APA
Wien - Relativ zufrieden ist die Generation "50plus" mit ihrer finanziellen Situation, wenngleich eine knappe Mehrheit der noch Berufstätigen über 50-jährigen eine Verschlechterung ihrer Finanzen in der Pension befürchtet. Dies geht aus einer Umfrage von Fessel-Gfk hervor, die im Auftrag der Generali Versicherung unter 1.000 Personen über 50 Jahre durchgeführt wurde. Anders als in früheren Jahrzehnten gibt es eine "altersbunte Gesellschaft" mit sehr verschiedenen Lebensstilen, die sich zum Teil deutlich von jenen früherer Generationen unterscheiden, so Fessel-Gfk-Geschäftsführer Rudolf Bretschneider.

58 Prozent "eher zufrieden"

58 Prozent der Befragten gaben an, mit ihrer finanziellen Situation derzeit eher zufrieden zu sein, 21 Prozent sind sehr zufrieden, 16 Prozent eher unzufrieden und und 5 Prozent sehr unzufrieden. Laut Bretschneider hat es dabei gegenüber einer Umfrage von vor zwei Jahren nur marginale Veränderungen gegeben.

26 Prozent der Befragten sind noch berufstätig. Ihre Erwartungen an die eigenen Finanzen in der Pension sind eher gedämpft. 52 Prozent erwarten, dass es ihnen im Ruhestand eher schlechter gehen wird, 37 Prozent antworteten mit "ungefähr gleich" und 7 Prozent "eher besser". Bei den Rentnern erklärten 36 Prozent, dass es ihnen in der Pension finanziell "eher schlechter" gehe, 46 Prozent "ungefähr gleich". 14 Prozent der Befragten geht es nun besser, wobei diese Personen beispielsweise vom Wegfall von Krediten, geringeren Sparbelastungen profitierten bzw. vorgesorgt oder geerbt hätten.

Pensionen wenig sicher

Eine relativ große Gruppe sieht die Pensionen weniger sicher. Lediglich 14 Prozent gaben an, dass sie die Pension, die sie schon beziehen oder einmal bekommen werden für "sehr sicher" halten, 24 Prozent nannten sie als "sicher". "Es geht" meinten 26 Prozent. 23 Prozent halten ihre Pension für "weniger sicher" und 6 Prozent sind ganz pessimistisch ("überhaupt nicht sicher").

Eigenvorsorge spielt in der Generation "50plus" für drei Viertel eine Rolle, für 31 Prozent ist sie überaus wichtig und für 44 Prozent eher wichtig. In der Gesamtbevölkerung sind es vergleichweise 48 Prozent, die eine Art zweite Pension für überaus wichtig halten und 40 Prozent die sie eher wichtig befinden. Vorgesorgt haben bei den über 50-jährigen 45 Prozent, bei der Bevölkerung insgesamt sind es 59 Prozent. Das Bewusstsein "man muss selber etwas tun, sei auch bei der Generation "50plus" vorhanden, so Bretschneider.

Sparen als beste Absicherung

Bei der Frage welche Vermögenswerte das stärkste persönliche Gefühl der Absicherung geben, wurde zu 73 Prozent gespartes Geld genannt (Mehrfachnennungen). 60 Prozent entfielen auf die eigene Pension, 32 Prozent auf Bausparen, 23 Prozent auf Versicherungen, 22 Prozent auf Immobilien, ebenfalls 22 Prozent auf die Familie, 20 Prozent auf Arbeit bzw. regelmäßiges Einkommen, 16 Prozent auf Kinder, 13 auf Abfertigung, 8 Prozent auf Aktienfonds und 7 Prozent auf Schmuck und Wertgegenstände.

"Bescheidene Hedonisten"

Österreicher ab 50 sind nach wie vor nicht "furchtbar anspruchsvoll", auch wenn sie "Züge eines gewissen Hedonismus" zeigten, so Bretschneider. Um die Lebenskosten zu decken gaben 73 Prozent der Befragten an, bis zu 1.000 Euro im Monat zu benötigen. 20 Prozent brauchen bis zu 2.000 Euro und 1 Prozent bis zu 3.000 Euro.

Ein "bequemes Leben" in der Pension ist für 23 Prozent mit bis zu 1.000 Euro möglich, für die Hälfte (genau 50 Prozent) reichen bis zu 2.000 Euro, für 14 Prozent sind es bis zu 3.000 Euro und für 2 Prozent mehr als 3.000 Euro.

Knapp die Hälfte hat schon geerbt

Über 50-jährige zählen heute bereits zur "Erbengeneration": 48 Prozent gaben an, bereits geerbt zu haben, 17 Prozent erwarten dies noch. Selbst etwas vererben sollen 78 Prozent der Befragten. Gleichzeitig gaben aber rund zwei Drittel (68 Prozent) an, ihr Geld für sich selbst auszugeben und nur 22 Prozent erklärten, weniger für sich ausgeben und dafür mehr vererben zu wollen. Bretschneider ortet hier einen deutlichen Unterschied zu früheren Generationen, vor 20 bis 25 Jahren sei die Tendenz, alles den Nachkommen zur vererben und sich selbst nichts zu gönnen, wesentlich höher gewesen.

"Vererben zu Lebzeiten"

Eine weiterer Trend sei "Vererben zu Lebzeiten", also die Unterstützung Jüngerer etwa beim Wohnungskauf oder der Erwerb von Versicherungen und anderen Sparformen. 62 Prozent der Befragten gaben an, ihre Kinder oder Enkelkinder mit finanziellen Mitteln zu unterstützen, 24 Prozent der Personen mit Kindern unterstützen ihre Nachkommen finanziell nicht. (APA)