Die Nachfrage nach der 50-bändigen Bibliothek der Weltliteratur der "Süddeutschen Zeitung" übertrifft nach Angaben von Chefredakteur Hans Werner Kilz alle Erwartungen. Rund eine Woche nach dem Start der Reihe am 20. März hätten bereits mehr als 30.000 Leser die gesamten 50 Bände bestellt. "Wir kommen kaum noch nach mit dem Abarbeiten der Bestellungen", sagte SZ-Geschäftsführer Klaus Josef Lutz am Freitag auf der Leipziger Buchmesse. Insgesamt seien bis zum Freitag 2,8 Millionen Exemplare vorbestellt worden, die bis Ende Februar 2005 jeden Samstag zum Preis von 4,90 Euro angeboten werden. Angesichts dieses Erfolges plane die "SZ", das Programm fortzusetzen.

Gesamte Bibliothek für 196 Euro

Die "SZ-Bibliothek" reicht von Paul Auster ("Stadt aus Glas") über Umberto Eco ("Der Name der Rose") und Günter Grass ("Katz und Maus") bis zu Oscar Wilde ("Das Bildnis des Dorian Gray"). Den ersten Band, Milan Kunderas "Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins", gab es am 20. März umsonst. Die gesamte Bibliothek ist für 196 Euro zu haben.

"Es gab Verlage, die eine Zusammenarbeit verweigert haben", sagte "SZ"-Literaturchef Thomas Steinfeld. "Sie hatten Bedenken, dass die Aktion der Buchbranche schaden könnte. Aber wenn sie jetzt sehen, wie groß die Nachfrage ist, werden sie das Projekt hoffentlich künftig unterstützen." Der Buchhandel werde keineswegs gefährdet, sagte Steinfeld. "Das sind alles Bücher, die sonst nicht gekauft würden, sie haben alle schon mehrere Verwertungszyklen hinter sich. Das ist ein reines Zusatzgeschäft für die Verlage und Händler." Deshalb teile er auch nicht die Bedenken, dass die Bücher zu billig angeboten würden und Leser sich fragen könnten, warum sie sonst ein Vielfaches für gebundene Bücher bezahlen müssten. (APA/dpa)