Das Kastell mit bis zu vier Meter tiefen Wehrgräben liegt außerhalb der bislang bekannten Römerstadt in Augsburg. Die mit Palisaden bewehrten Erdwälle haben vermutlich eine Fläche von zehn Hektar umfasst, bevor die Stadtmauer um Augsburg gebaut worden war. Die Legion mit insgesamt 6000 Mann war ab 178 n. Chr. fest in Regensburg stationiert worden. "Jetzt haben wir einen ersten Hinweis, wo diese Legion war, bevor sie nach Regensburg kam", meint Bakker.
Zeit
Spuren eines römischen Kastells in Augsburg
Archäologen fanden Überreste aus dem 2. Jahrhundert
Augsburg - Archäologen haben in Augsburg völlig
überraschend Überreste eines zweiten römischen Kastells aus dem 2.
Jahrhundert gefunden. Dort waren um 170 n. Chr. vermutlich
kurzfristig Truppenteile der 3. Italienischen Legion stationiert,
sagte der Leiter der Stadtarchäologie, Lothar Bakker, am Dienstag.
Darauf weise die mit über fünf Meter unüblich breite Holz-Erde-Mauer
der Befestigungsanlage hin.
Die Archäologen förderten wertvolle Gegenstände zu Tage: einen
bronzenen Soldatenring, römische Münzen und Keramikscherben. Der Chef
des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege, Prof. Egon Johannes
Greipl, sprach von "sensationellen Spuren" eines späten römischen
Kastells zur Zeit von Kaiser Mark Aurel (121-180). Gleichzeitig haben
die Ausgrabungen in Augsburg die Fundamente der ersten Bibliothek
einer deutschen Stadt freigelegt. (APA)