Wien - Alternative Investments, also solche Anlageprodukte, die eine Chance anbieten, nicht im Trend von Aktien- und Anleihenkurven gefangen zu bleiben, boomen.

Dazu zählen Immobilien, Hedgefonds und Managed Futures, die an liquiden Terminbörsen auf steigende oder fallende Kurse setzen. Besonders reger Nachfrage erfreuen sich aber die so genannten strukturierten Produkte.

Setzkasten

Dabei nehmen die Finanzingenieure praktisch wie aus einem Setzkasten Eigenschaften verschiedener Anlageklassen heraus und kombinieren sie mit Derivaten zu einem neuen Produkt. Aktienanleihen und Zertifikate (mit Kapitalgarantie, mit Discount ...) gehören dazu. Die Vehikel lassen sich schnell emittieren und den Anlegerbedürfnissen auch maßgeschneidert anpassen.

Den besten Ruf in dieser Klasse genießt Sal. Oppenheim und gewann damit den heimischen Alternative Investment Award in der Kategorie strukturierte Produkte. Die Raiffeisen Centrobank rangiert auf Platz zwei. Dritter wurde die deutsche Commerzbank.

Neues Risikoprofil

"Damit kann man ein ganz anderes Risikoprofil kreieren", erklärt Oppenheim-Experte Alexander Patka den Erfolg der Produkte und seines Hauses. Was solcherart lange Großinvestoren vorbehalten war, halte jetzt durch kleinere Stückgrößen verstärkt Einzug in die Portfolios kleiner Anleger. Und die Frage der Liquidität?

Patka rät, sich dabei auf die Größe des Emittenten (also das Volumen) und seine Vertriebspartner (also die Platzierungskraft) zu verlassen. Schwierigkeiten räumt er bei den vielfältigen Produktnamen (auch "Rainbow-Zertifikate" sind mittlerweile auf dem Markt) ein: "Die kreativen Namen sind ein Makel", sagt Patka. (DER STANDARD Printausgabe, 22.03.2004 kbau)