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In den Beitrittsländern sind die Arbeitskosten am Bau sehr niedrig - Das Gastgewerbe gehört auch in den Mitgliedsländern zu den billigsten Branchen

Foto: REUTERS/Yiorgos Karahalis
Wien - Die EU-Erweiterung von 15 auf 25 Mitgliedstaaten per 1. Mai 2004 führt zu enormen Unterschieden zwischen den Ländern bei den Arbeitskosten. Während die Arbeitsstunde in Industrie und im Dienstleistungsgewerbe in Schweden mit 28,56 Euro am teuersten ist, kostet sie in Lettland mit 2,42 Euro und in Litauen mit 2,71 Euro am wenigsten. Insgesamt werden die durchschnittlichen Arbeitskosten je Stunde mit der EU-Erweiterung von 22,21 Euro auf 19,09 Euro sinken.

Österreich über EU-Schnitt

Österreich liegt mit Arbeitskosten von 23,60 Euro schon jetzt über dem EU-Schnitt, während die Arbeitsstunde in den benachbarten Beitrittsländern zwischen 3,90 und 3,06 Euro je Stunde kostet. Dies geht aus einer Erhebung von Eurostat zu den Arbeitskosten von EU-Mitgliedsländern und Beitrittsländern für 2000 hervor.

In den Beitrittsländern Rumänien und Bulgarien, die 2007 in die Union wollen, sind die Arbeitskosten laut Erhebung mit 1,51 Euro bzw. 1,35 Euro am billigsten. Am teuersten ist die Arbeitsstunde in den Beitrittsländern in Zypern mit 10,74 Euro, gefolgt von Slowenien mit 8,98 Euro. In Polen kostet die Arbeitsstunde 4,48 Euro, gefolgt von der Tschechischen Republik mit 3,90 Euro, Ungarn mit 3,83 Euro und der Slowakei mit 3,06 Euro. Die durchschnittlichen Arbeitskosten der Beitrittsländer inklusive Rumänien und Bulgarien (ohne Malta) betragen 3,47 Euro je Stunde und machen damit nicht einmal ein Sechstel des Durchschnittswertes der Mitgliedsländer aus.

Niedrige Kosten in Bau und Gastgewerbe

Sowohl in den Mitgliedstaaten als auch in den Beitrittsländern fallen die höchsten Arbeitskosten im Kredit- und Versicherungswesen und im Energiesektor an. Während in den Mitgliedstaaten der Handel und das Gastgewerbe zu den Branchen mit den niedrigsten Arbeitskosten zählen, sind in den Beitrittsländern die Kosten im Bau und im Gastgewerbe am niedrigsten.

In der Arbeitskostenerhebung wurden alle Mitgliedsländer (ausgenommen Belgien) und alle Beitrittländer (inklusive Bulgarien und Rumänien, aber ohne Malta und Türkei) berücksichtigt. Malta und Türkei waren nicht in der Lage eine Arbeitskostenerhebung für 2000 durchzuführen. (APA)