Kompetente Frauen kommen etwa laut Studie im Vergleich zu Männern viel weniger vor, bleiben auf Bereiche wie Lifestyle, Gesundheit und Soziales beschränkt. Am Rande der von Schaumayer-Stiftung, Maria Rauch-Kallats Club alpha und Industriellenvereinigung organisierten Veranstaltung wurde Kritik am Programm laut: "Ideen gebe es genug, aber an der Umsetzung hapert's", klagte eine Teilnehmerin. "Frauen fördern Frauen" lautete das Motto der mittlerweile sechsten Auflage dieser Konferenz. Mitinitiatorin und Frauenministerin Maria Rauch-Kallat brach bei der Eröffnung wieder eine Lanze für ihre Lieblingsthemen "Mentoring" und "Networking".
"Frauen müssen sich auf dem Weg nach oben helfen", so Rauch-Kallats Credo. Lorenz Fritz, Generalsekretär der Industriellenvereinigung (IV), in deren Hauptquartier der Kongress stattfand, hoffte offensichtlich auf eine Art Konkurrenz der geschlechterspezifischen Seilschaften: Die Männer hätten schon lange ihre Clubs, "die Frauen bauen hoffentlich ihre Netzwerke aus."
Hilfe für die Basis
Maria Schaumayer, deren Stiftung ebenfalls maßgeblich am Journalistinnenkongress beteiligt ist, sah indes schon "ein paar Splitter der 'Gläsernen Decke' umherliegen". Ihre Diagnose: "An der Spitze sieht es mit Frauen schon sehr gut aus, der Mittelbau braucht Förderung, die Basis Hilfe."
ORF-Generaldirektorin Monika Lindner sah das ganz ähnlich. An der "Spitze" im ORF gebe es bereits - neben der Generaldirektorin selbst - eine Landesdirektorin, eine Radiochefin, drei weibliche Hauptabteilungsleiterinnen und weitere Frauen in Führungspositionen. Früher "männlich dominierte" Sendungen wie der "Report, "eco" oder das "Weltjournal" würden nun von Frauen präsentiert.