Bild nicht mehr verfügbar.

Foto: Archiv
New York - Zwei Monate nach seinem spurlosen Verschwinden ist der New Yorker Schriftsteller und Schauspieler Spalding Gray (62) tot aufgefunden worden. Seine Leiche wurde am Sonntagabend (Ortszeit) im East River entdeckt und 24 Stunden später anhand von Röntgenaufnahmen zweifelsfrei identifiziert, sagte eine Gerichtsmedizinerin am Montagabend.

Gray litt unter schweren Depressionen, seit er bei einem Autounfall 2001 in Irland Kopfverletzungen erlitten hatten. Er sprang von einer Brücke in Long Island und sprach häufig über Selbstmord, wurde seine Frau, Kathleen Russo, in New Yorker Medien zitiert. Grays Mutter hatte sich bereits mit 52 Jahren das Leben genommen. Russo hatte ihren Mann vermisst gemeldet, als er am 10. Jänner ohne ein Wort seine Wohnung in Manhattan verließ und danach nicht mehr gesehen wurde.

Washington Post: "Grays Bekenntnisse taten unserer Seele gut"

Gray schrieb mehr als ein Dutzend Monologe, die er im Theater vortrug. Gewöhnlich saß er mit einem Glas Wasser und Schreibblock im karierten Hemd am Tisch und stand erst am Ende des Monologs wieder auf. "Grays Bekenntnisse taten unserer Seele gut", kommentierte die "Washington Post" am Dienstag.

Zu seinen ersten Monologen gehörte die Schilderung seiner Kindheit, "Sex and Death to the Age 14" (in etwa: Sex und Tod vor dem 14. Lebensjahr". Es folgten die Jugendbetrachtungen "Booze, Cars and College Girls" (Schnaps, Autos und junge Studentinnen).

Größter Erfolg wurde als "Killing Fields" verfilmt

Sein größter Erfolg war "Swimming to Cambodia". In diesem Stück reflektierte er seine Gefühle und Eindrücke bei den Dreharbeiten für das Kriegsdrama "Killing Fields". Dieser Monolog wurde der später von Starregisseur Jonathan Demme verfilmt.

Außerdem spielte Gray in den Filmen "True Stories", "Beaches" und Steven Soderberghs "King of the Hill" mit. Auch sein Buch "Gray's Anatomy", in dem er die Wirkung eines schweren Augenleidens auf sein Leben beschreibt, endete schließlich auf der Leinwand. (APA/dpa)