Die große Klasse

des lustigen Spielfilms "Der Schuh des Manitu" von und mit Michael "Bully" Herbig zeigt sich unter anderem darin, dass er in dieser Zeitung eher nicht ganz wohlwollend besprochen wurde.

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Schon im Juli 2002,

als der erfolgreichste deutsche Film der Geschichte in die Kinos kam, war bei uns längst aus oberflächlich-anspruchsvollen Gründen auf die Nachbesetzung des mit Thomas Gottschalk als Schauspieler in Pension gegangenen Redakteurs für das Bud-Spencer-Fach verzichtet worden.

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Wie sich jetzt herausstellt, sollten wir uns schämen.

Wer lacht, hat recht. Mit 1,76 Millionen Sehern ist "Der Schuh des Manitu" jetzt bei seiner österreichischen Erstausstrahlung gleich der erfolgreichste, je vom ORF gesendete Spielfilm geworden. Der Rekord von "Jurassic Park" aus 1996 mit 1,3 Millionen Sehern ist eingestellt.

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Dass von uns niemand außer für viel Geld

oder Sex extra den "Villacher Fasching" anschaut, in Konzerte von André Rieu geht oder einen neuen Roman von Gabriel Barylli liest, wenn er mehr als 30 Seiten hat, das alles mag ja noch angehen. Falls aber bei uns im Sommer nicht ausführlich unter dem Motto "Schluss mit Eierschaukeln!" Bully Herbigs neuer Film, "(T)Raumschiff Surprise", eine heiter-homosexuelle Paraphrase auf "Star Trek" gewürdigt werden wird, werde ich sehr, sehr ... Bis wieder jemand weint!

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2004, das Jahr,

in dem wir es billiger geben. Die Dialoge am Marterpfahl des "Manitu" zählen zum Besten, das die deutsche Darstellungskunst zu bieten haben. Oder? (schach/DER STANDARD; Printausgabe, 8.3.2004)

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