Graveur

Zur Erzeugung der dekorativen Verzierungen, die von jeher meist Gehäuseteile, aber auch Werkteile wie Rotoren zieren, stehen dem Graveur unzählige verschiedene Werkzeuge für zwei grundlegende Arbeitstechniken zur Verfügung: die Reliefgravur (Ramolayé), deren dreidimensionaler Effekt besonders wirkungsvoll ist, und die Strichgravur, die ursprünglich im Buchdruck sowie für Briefmarken und Banknoten angewandt wurde.

Guillocheur

Als eines der jüngeren Kunsthandwerke in der Uhrenbranche kam diese Veredelungstechnik für Gehäuse und Zifferblätter erst im 19. Jahrhundert richtig in Mode. Einige wenige Uhrenhersteller hatten jedoch schon lange zuvor den Reiz der Geometrie feiner Linien und Muster entdeckt. Echtes Guilloché ist reine Handarbeit, und die Abstände betragen 0,1 Millimeter. Die Maschine wirkt lediglich zur Vergrößerung und als verlängerter Arm des Handwerkers. Es gibt zahlreiche klassische Motive, wie "Clous de Paris", "Grains d'orge" oder "Rayons de Soleil".

Steinsetzer

Einer der ältesten Kunsthandwerker der Welt. In der Uhrenbranche ist sein Hauptaufgabengebiet, die Edelsteine - meist Diamanten - für ein bestimmtes Stück auszuwählen und in das Uhrendesign zu integrieren. Was einfach klingt, ist eine große Herausforderung, da bei Armbanduhren andere Ansprüche gelten als im Schmuckbereich. Die höchste Kunst des Steinsetzers heißt "invisible set", eine Technik, die das Trägermaterial bei Frontalansicht unsichtbar macht und die Edelsteine dadurch optimal zur Geltung bringt.

Emailleur

Diese Technik war bereits im alten Ägypten bekannt: Das den Kristallen entfernt verwandte Email hat seinen Ursprung an den Mittelmeerküsten, wo es in der Antike zur Verzierung von Schmuck verwendet wurde. Zunächst arbeiteten nur Goldschmiede und Juweliere mit Email, doch ab dem 15. Jahrhundert findet man es auch in der Uhrenherstellung. Seitdem wurde die Arbeit mit diesem Material mehr und mehr verfeinert, so dass sich schließlich vier verschiedene Emailliertechniken herauskristallisierten - Miniaturmalerei, Cloisonné, Flinqué und Champlevé. (Der Standard/rondo/16/09/2011)