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Biobauern müssen öfter fahren als konventionelle Weinbauern.

Foto: dpa/Ronald Wittek

Kohlenstoffdioxid ist in den letzten Jahren generell zum Umweltschädling Nummer eins geworden. Auch im Zuge der Weinwerdung entsteht genug davon. Und mit der immer stärker werdenden Biobewegung haben sich so einige Weingüter auch mit ihrem CO2-Rucksack und der Klimaneutralität befasst.

Weingüter wie Braunstein und Pasler oder auch ein Großbetrieb wie Stift Klosterneuburg ließen Studien erstellen, um die CO2-Schleudern ausfindig zu machen. Wenig bleibt bei diesen Checks unbeachtet, von der zugekauften Büroklammer bis zu Verkaufsreisen. Allerdings gibt es derzeit keine einheitliche Norm, nach der bei diesen Checks vorgegangen wird, nur die Kriterien der jeweils prüfenden Firma.

Touren zusammenlegen

Dem einen oder anderen Dilemma kommt man nicht aus. Fahrten jeglicher Art, beginnend bei jenen zur Arbeit im Weingarten, sind ein großer Brocken. Besonders biologisch arbeitende Weingüter haben dabei einen Spagat zu bewältigen, da sie abhängig vom Wetter zum Beispiel öfter spritzen fahren als konventionell arbeitende. Eine Lösung ist, alle diese Touren, sei es zu Arbeitsgängen oder zum Zwecke des Präsentierens, sinnvoll zusammenzulegen.

Auch vermarktungs- und vertriebstechnisch gibt es einige interessante Aspekte. Einige der Betriebe stiegen beim Versand auf umweltfreundlichere Transportwege wie Bahn und Schiff um oder reduzieren Transportgewicht, indem sie normalgewichtige, nicht die so schick gewordenen, schweren Glasflaschen nehmen. 

Verkosten via Skype

Weine müssen Händlern und Kunden auch präsentiert werden, der persönliche Kontakt ist dabei wichtig. Werner Michlits (Meinklang) und sein US-Importeur haben sich hier auf Green Tasting geeinigt. Michlits in Pamhagen und sein Importeur in Chicago sitzen vor ihren Computern, verkosten dieselben Weine und kommunizieren darüber via Skype. Dasselbe funktionierte auch bei einem Kundentasting, nur dass Michlits via Bildschirm präsent war, Fragen beantworten konnte und die Reaktionen der Kunden miterlebte.

Natürlich kann man jetzt argumentieren, dass dies alles nur kleine Tropfen auf einen sehr heißen Stein sind. Aber auch dadurch wird der Stein auf Dauer nass. (Der Standard/rondo/01/07/2011)