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Noch ist die Frage zwar nicht geklärt, ob zu viel Selbstbräuner süchtig mache, Langzeit-Feldforschungen im südlichsten Bundesland Österreichs deuten aber darauf hin.

Foto: APA/Daniel Raunig

Als vor einigen Tagen Herr Petzner im Fernsehen war, erinnerte ich mich an eine Frage, die eine ratsuchende Leserin jüngst auf einem Beauty-Onlineforum stellte: Ist es sinnvoll, wollte die Dame wissen, ins Solarium zu gehen und gleichzeitig einen Selbstbräuner zu verwenden? Die Antwort lautete Ja, allerdings wurde sowohl vor allzu exzessivem Gebrauch des einen wie des anderen gewarnt. Das war sehr gescheit. Womit wir wieder bei Herrn Petzner wären.

Jeder positive Artikel über Selbstbräuner steht nämlich vor der Herausforderung, die Vorteile der Farbe Braun im strahlendsten Licht zu zeichnen und gleichzeitig über die Gesichtsfarbe des strahlendsten Kärntner Abgeordneten nobel hinwegzusehen. Noch ist die Frage zwar nicht geklärt, ob zu viel Selbstbräuner süchtig mache, Langzeit-Feldforschungen im südlichsten Bundesland Österreichs deuten aber darauf hin. Vielleicht sollte man sich auf der Suche nach Braunträger- Vorbildern schlichtweg an jemand anderen halten, zum Beispiel an Wolfgang Joop oder an Dieter Bohlen.

Mit dem Spruch "Braune Haut finde ich einfach sexy" erregte Letzterer seinerzeit zwar weniger Aufsehen als mit diversen Sagern bei DSDS, zumindest kam ihm dieser Spruch aber von Herzen. Und um das geht es letzten Endes: Selbstbräuner werden zu dick aufgetragen und sind mehr Schein als Sein. Das lässt sich nicht wirklich wegdiskutieren. Ein Grund, sie nicht zu verwenden, ist das aber nicht - zumindest solange Herr Petzner nicht zu oft im Fernsehen ist. (Stephan Hilpold/Der Standard/rondo/01/04/2011)