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Foto: Montage/Lübbe/dapd

Wir stehen heute vor einer schweren Aufgabe, und zwar müssen wir uns entscheiden, ob diese Kolumne von Kate Middleton handeln wird oder von Harald Glööckler. Beide hätten es sich verdient: Kate wartet schon länger auf ihren großen Auftritt, aber auch der deutsche Homeshopping-König Glööckler hat mit seiner gerade vorgelegten Autobiografie (erschienen bei Lübbe) Außerordentliches geleistet. Darin berichtet er von nichts weniger als seinem langen Weg an die Spitze der deutschen Mode, sprich: wie er es geschafft hat, "der Modeprinz mit dem Doppel-ö" zu werden.

Auf Seite 190 gewährt Glöckler einen kleinen Einblick in dieses aufregende Unternehmen: Für einen Auftritt in St. Moritz "hatte ich extra einen Mantel aus goldenem Stepp entworfen, der wie pures Gold wirkte ... das Ganze sah aus wie ein überdimensionaler goldener Weihnachtsmann-Mantel. Dazu trug ich wie immer Berge von Perlen und anderen glitzernden Schmuck."

Mit solchen Auftritten kann Middleton nicht mithalten. Ihre Hand ziert ein einsamer Ring, dessen blauer, von unscheinbaren Diamanten umrahmter Saphir jemanden wie Glööckler nur einen mitleidigen Seufzer entlocken würde. Edelsteine, kleiner als Taubeneier, haben ihn noch nie interessiert. Zudem wurde Middletons Verlobungsring bereits anderweitig getragen. Nein, je länger wir darüber nachdenken, um so klarer wird, dass unsere Wahl auf Glööckler fällt. Der Modeprinz versteht es, "aus jeder Frau eine Prinzessin zu machen". Kate muss erst einmal aus sich selbst eine machen. (Stephan Hilpold/Der Standard/rondo/26/11/2010)