Michaela Amort hat die ideale Tasche gefunden: bei Céline

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Diese Tasche beschäftigt mich schon länger. Sie ist nicht zu groß und nicht zu klein. Sie trägt kein Logo und hat kein überflüssiges Schnickschnack. Die Schnalle schaut wunderschön aus, die Anzahl der drei Fächer im Inneren ist genau richtig. Zudem ist die Tasche wunderbar verarbeitet. Es gibt sie in zwei Größen, ich bevorzuge die kleinere, da ich große Taschen prinzipiell nicht mag. Für mich hat Phoebe Philo, die neue Chefdesignerin von Céline, damit die ideale Tasche geschaffen. Ich bewundere auch die anderen Teile in ihrer Kollektion. Man könnte sie als konservativ beschimpfen. Aber das hieße, die innovativen Details zu übersehen. Wie sie in ihren Kleidern zum Beispiel Seide mit Leder einfasst. Wie sie mit Gegensätzen spielt. Für mich repräsentiert Céline den derzeitigen Zeitgeist – falls es so etwas überhaupt gibt.

Foto: Christoph Pirnbacher, V.Payerl, privat, Christian Lendl, Michele Pauty

Michaela Amort betreibt ihren Modeblog unter www.tschilp.at

Anne Feldkamp schnallt sich einen Rucksack von Capellino um

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Mein Lieblingsteil in diesem Herbst ist ein Rucksack von Ally Capellino. Seit zwei Jahren bevölkern Rucksäcke bereits die Laufstege, aber auf der Straße rennen weiterhin alle mit Hand-, Umhängetaschen oder Jutebeuteln herum. In Skandinavien ist das bereits anders, hierzulande, hoffe ich, wird es auch bald zu einer Trendwende kommen. Vielleicht überlegt sich auch die Viennale mal etwas Neues und legt nicht wieder diese fürchterlichen Viennale-Umhängetaschen auf. Ich kann sie nicht mehr sehen! Toll finde ich die Rucksäcke, die Peter Pilotto für Kipling entworfen hat, die Muster sind aber nicht meins. Jener von Capellino ist dagegen recht zurückhaltend, ich trage ihn wahlweise in der Hand oder über eine Schulter geworfen. Wobei: Am besten sehen Rucksäcke aus, wenn man sie über beiden Schultern trägt.

Foto: Christoph Pirnbacher, V.Payerl, privat, Christian Lendl, Michele Pauty

Anne Feldkamp betreibt den Blog blicablica.blogspot.com

Carmen Rüter findet eine Schnürstiefelette von Ann Demeulemeester toll

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Der Trend geht derzeit zum flachen Schuh, wer sich weiterhin auf exorbitanten Stöckeln durch die Stadt quält, ist selbst schuld. Mein Keypiece für diesen Herbst ist ein rahmengenähter Schnürstiefel von Ann Demeulemeester. Er wirkt wie eine klassische Worker-Stiefelette, überrascht jedoch durch die Schnürung an der Ferse. Das schwarze Leder unterstreicht die männliche Anmutung und trägt dazu bei, dass die Stiefelette auch die nächsten Saisonen überlebt. Richtigen Charakter kriegen Stiefel ja erst nach mehrmaligem Tragen. Toll finde ich auch, dass die Schuhe vielfältig einsetzbar sind, sie passen sowohl zum Maxi-Kleid als auch zur Anzughose.

Foto: Christoph Pirnbacher, V.Payerl, privat, Christian Lendl, Michele Pauty

Carmen Rüters Blog nennt sich m.e.t.r.o.n.o.m. (carmenrueter.wordpress.com)

Michaela Ambos steht auf eine Tasche von Anna Aichinger

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Anna Aichinger gehört zu meinen Lieblingsdesignerinnen. Ihre Kollektionen sind schlicht und raffiniert, elegant und sehr tragbar. Ihre Mode passt gut in den derzeitigen Zeitgeist: Nach Jahren von Schnickschnack und Firlefanz dominiert derzeit pures, klares Design. Genau das gefällt mir auch bei Aichingers Tasche, die eigentlich aus einem einzigen Knoten besteht. Das sieht gut aus. Raffungen, Knotungen und Drapierungen verwandeln ein Material manchmal so sehr, dass man es kaum wiedererkennt. Die Tasche habe ich natürlich auch deswegen ausgesucht, weil sie so groß ist. Taschen müssen praktisch sein, diese Eigenschaft ist wichtiger als alle anderen.

Foto: Christoph Pirnbacher, V.Payerl, privat, Christian Lendl, Michele Pauty

Michaela Ambos' Blog findet sich unter www.cooloutfit.at

Maria Ratzinger hat es ein Meerschweinchenschuh von Bruno Frisoni angetan

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Mein Lieblingsschuh in diesem Herbst erinnert mich an ein Meerschweinchen. Er ist von Bruno Frisoni, dem Schuhdesigner von Roger Vivier. Seit zehn Jahren betreibt er sein eigenes Label, und beinahe jede Saison entdecke ich in seinen Schuhen Tiere als Vorbilder. In dieser Saison passt das besonders gut, da ja viele Designer das Fellthema aufgegriffen haben. Der prominenteste ist natürlich Karl Lagerfeld für Chanel, er hat sich meiner Ansicht nach von Jungdesignern inspirieren lassen, die schon länger mit gefälschten Fellen arbeiten. Frisonis Ankle Boots haben etwas unglaublich verspieltes, sie erinnern mich an Herrenschuhe des 17. Jahrhunderts. Wirklich oft wird man sie nicht anziehen – wenn, dann fällt man aber ordentlich auf!

Foto: Christoph Pirnbacher, V.Payerl, privat, Christian Lendl, Michele Pauty

Maria Ratzinger bloggt auf www.stylekingdom.com

(Stephan Hilpold/Der Standard/rondo/10/09/2010)