Die Promenade von Porec von der Insel Sveti Nikola aus gesehen. Das rote Haus ist das frisch renovierte Riviera-Hotel.

Foto: Marijana Miljković

Die Straße staubt, die Luft vibriert, der Alkohol fließt - es ist wieder eine Ausgehnacht in der kroatischen Küstenstadt Rovinj. Rund um das Vergnügungszentrum Monvi, das einen kürzeren Strandspaziergang von der Altstadt entfernt ist, parken dicht eines neben dem anderen die Autos. Langsam ziehen die coolen Kinds ihre Kreise um den Block, wo am Eingang die Ausweise und der Alkoholpegel per Gesichtskontrolle geprüft werden.

In Rovinj ist im Sommer jede Nacht Disconacht. Rovinj ist nicht nur deswegen einer der beliebtesten Urlaubsorte in Istrien. Von der Anhöhe, auf der die Kirche der heiligen Euphemia steht, hat man den besten Überblick über Rovigno. Typisch für istrische Städte, die, bis sie im späten 18. Jahrhundert zu Österreich-Ungarn gehörten, fest in venezianischer Hand waren, ist eben so eine Kirche, die jener berühmten am Markusplatz nachempfunden ist. Doch das interessiert die Nachtschwärmer wenig - zumal man von der Aussichtsplattform in der Nacht ohnehin nichts sieht.

Aber auch wer mit diesem Rummel nichts anfängt, kann in der Region viel entdecken. Die Straße staubt, die Nachmittagssonne brennt vom Himmel, kein Mensch weit und breit. Nur Aleksandar Tidic kommt seinen Gästen in der Hofeinfahrt entgegen. Er führt sie in sein Bauernhaus in einen abgedunkelten Raum. Mittelpunkt ist ein langer Stehtisch, man muss schließlich gut zugreifen können. Tidic ist Olivenbauer und will den Öko- und Agrotourismus in Istrien vorantreiben - und Olivenöl verkaufen, das, ganz nebenbei, auch ausgezeichnet schmeckt. Es ist ein dunkleres, olivgrün mit einem zartbitteren Geschmack - junge Oliven, kalt gepresst, erklärt der Besitzer. Das bekommen die Besucher der Farm Pino in Katun bei Baderna - unweit der Küstenstadt Porec - zum Glück zum Verkosten, es wird mit Weißbrot aus Keramikschälchen getunkt. Dazu gibt es Prsut und Käse, alles von istrischen Bauern. Er ist einer von zehn, die Urlaub am Bauernhof mit angeschlossenem Campingplatz anbietet. Bauern, die Verkostungen machen, gibt es mehr als 30, sagt Tidic. Tidic hat auch noch Wein, die für Istrien typische Malvazija und Rotwein. Das Nachmittagslicht taucht den Hof in warme Farben, die ersten Urlauber kommen vom Meer zurück. Das ältere deutsche Urlauberpaar, das am kleinen Campingtischchen neben dem Campingwagen auf dem Parkplatz sitzt, versäumt vor lauter Kartenspielen den Sonnenuntergang. Aber Achtung. Campingplatz ist Mückenplatz. Ein Hotel ist zwar keine Garantie, dass man auf der schönen Hotelterrasse nicht gepiekst wird. Doch das machen einen die Zimmer mit Blick auf den kleinen Jachthafen und die Insel Sveti Nikola vom Balkon aus schnell vergessen. Zumindest im frisch renovierten österreichisch-kroatischen Valamar Riviera Hotel & Residence an der Obala Marsala Tita in Porec - direkt an der Riva und in der sehenswerten Altstadt. Für Hotelgäste ist die Überfahrt zur Badeinsel gratis. Dort findet zwischen 9. bis 11. Juli auch das Valamar-Jazzfestival statt, bei dem unter anderem Claudia Ancuna, das Edward Simon Trio oder Maurice Brown Effect auftreten werden. ( Marijana Miljković/DER STANDARD/Printausgabe/26./27.6.2010)