Der Inhalt spielt klassische, aber auch ein paar freche Stückerln.

Foto: Hersteller

Jeder Parfumeur wünscht sich einen Klassiker zu erschnüffeln. Ein Klassiker wird im Normalfall als Erneuerer, als Bilderstürmer geboren. Man muss sich also zunächst mal trauen, um lange zu währen. Das ist Wolfgang Joops täglich Brot und war Motor hinter der Zusammenarbeit mit dem Parfum-Multi Coty. Freigeist tritt als Superklassiker auf mit einer säulenartigen Skulptur als Flakon. Der Inhalt spielt klassische, aber auch ein paar freche Stückerln. Gin in der Kopfnote bietet einen sanften Einstieg.

Jasmin im Herzen

Aber wie das halt so ist mit Gin, verändert er bei längerem Genuss die Wahrnehmung. Der Duft verändert sich mit dem Träger und der Tragezeit. Mit sanftem Jasmin im Herzen schmeichelt er sich wieder ein. In der Basisnote wird es echt klassisch. Da fühlen sich klassische Gemüter wieder zu Hause. Leder und Holz erden ihn. In der Kombination ist Freigeist ein Klassiker, der lange Erneuerer sein wird, also ein schönes Paradoxon. An der Flasche, die den Freigeist einsperrt, kann man auch reiben. Allerdings werden keine Wünsche wahr, aber vielleicht einige Fantasien. (Der Standard/rondo/26/03/2010)