Barcelona ist von Flughäfen in Wien, Graz, Linz, Salzburg, Klagenfurt und Innsbruck aus unter anderem mit Airberlin/Flyniki, AUA oder der spanischen Billigair-line vueling.com zu erreichen. Vom Flughafen Barcelona aus gelangt man am einfachsten und günstigsten mit dem Zug (Renfe, Linie 2) direkt zur Passeis de Gràcia.

Unterkunft: Das W Hotel Barcelona liegt im Stadtviertel Barceloneta, erreichbar mit dem Autobus - oder mit dem Taxi ab der Rambla Catalunia um etwa zehn Euro.

Mehr Bilder vom W Hotel gibt's in einer Ansichtssache.

Foto: Harmtodt Mirjam

Restaurant: Hervorragende Paella für ca. sieben Euro gibt's im La Fonda im Barrio Gotico, Passatge Escudellers 1, Tel: +34 (0) 93 3017515.

Articket BCN: Eintritt in sieben Museen, unter anderem die Fundaciò Joan Miró und das Museu d'Art Contemporani de Barcelona. Kosten bei Online-Kauf: 20,90 Euro.

BarcelonaCard (gültig für 2, 3, 4 oder 5 Tage): alle Öffis inkludiert, dazu Preisnachlässe für Museen, in Restaurants oder Shops. Außerdem einen Barcelona-Führer mit Karten und Infos zu allen Ermäßigungen. Preis für zwei Personen / zwei Tage: 24,30 Euro bei Online-Kauf.

Informationen: Turisme de Barcelona
Spanisches Fremdenverkehrsamt

Foto: W-Hotel

Entweder "ja" oder "nein". Ein "Vielleicht", "Ein wenig" oder ein "Irgendwie schon" gibt es nicht bei diesem Hotel, das einem ein D für ein W vormachen will. Ein D, das wie ein Schwert das Mittelmeer vor Barcelona in zwei Hälften teilt, genauso wie es auch die Meinungen über diesen relativ neuen Bau in zwei Hälften teilt. Am 1. Oktober 2009 wurde das "W Hotel" des spanischen Architekten Ricardo Bofill eröffnet. Seitdem scheiden sich die Geister an dem Segel, das seinen glasverkleideten Bauch in die aufgehende Sonne vor den Toren der Stadt streckt. Während die einen staunend vor dem glänzenden Bau stehen, sehen die anderen - vor allem die Barceloner selber - in dem Hotel schon jetzt ein "gescheitertes Projekt", das "unnötig" und völlig "fehl am Platz" ist.

Ob das Hotel mit dem einkonsonantigen Namen gefällt oder nicht, entscheidet sich entweder bereits auf dem Weg dorthin - denn unauffällig ist die spiegelblanke goldschimmernde Konstruktion nicht - oder aber beim Betreten. Spätestens dann stellt sich heraus, ob mit dem Konzept der persönliche Geschmack getroffen wurde. Empfangen werden die Gäste von einer Mannschaft schwarzgekleideter Herren mit Knopf im Ohr, die sich dezent, aber bestimmt nach Wunsch und Begehr erkundigen. Lounge-Musik dringt zurückhaltend, aber gut hörbar an das Ohr der gerade Angekommenen. An der Rezeption, die aus schmalen Stehtischen besteht, hängt ein riesiger Monitor mit Impressionen von W Hotels auf der ganzen Welt, an den Wänden glitzern Teppiche aus Glas-pailletten in Rosa, Weiß und Grün, und alles das wird illuminiert von indirektem Licht in Magenta und Lila.

Niedrige Hocker mit Beistelltischen und bunten Polstern, die ebenfalls schillern oder in Pink und Lila leuchten, locken in die Empfangshalle. Ihnen zur Seite stehen gläserne Vasen und fantastische Porzellanskulpturen. Auf dem Boden blubbert ganz leise ein künstlicher Fluss, von in großen Glaskugeln eingebetteten Lilien in Rosa und Gelb verziert. Und am Ende dieser bunten Allee öffnet eine Doppelglastür eine großartige Aussicht auf die Terrasse, den Strand, das Meer und die davor liegende Stadt.

Nicht nur das Ambiente, auch das Personal strahlt Jugendlichkeit aus. Das passt hervorragend in die moderne Architektur und die stylische Innenraumgestaltung, die bis hin zum Serviettenhalter cooles Design transportiert. Allerdings ist die Lage des Hotels nicht ganz so hipp wie das Haus selbst. Nova Barcelona ist nicht gerade eines der beliebtesten Stadtviertel, eine Reihe von Taxis vor den Pforten des W Hotels lassen erahnen, wie es mit der Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel steht. Der letzte Bus kommt gegen halb elf Uhr abends an, ab dann bleibt nur noch der Fußweg ins oder vom Zentrum, der etwa 40 Minuten dauert, oder die Fahrt mit dem Taxi, die bis zur Rambla etwa acht Euro kostet. Aber eigentlich muss man das Hotel gar nicht verlassen, um Barcelona zu sehen.

Der erste Blick aus dem Fenster in einer der oberen Etagen entlockt auch dem abgebrühtesten Städteurlauber ein überraschtes Quietschen. Selbst Barcelona-Kenner erleben hier die Stadt aus einer völlig neuen Perspektive. Nicht grundlos tragen die Suiten mit Rundumblick ein "WOW" im Namen. In einiger Entfernung vom Zentrum schaut man von hier aus über die gesamte Altstadt, hat freien Blick auf Barceloneta, Montjuïc, den Torre Agbar, und Christoph Kolumbus kann man von oben herab ein Kusshändchen zuwerfen. Auf der anderen Seite glitzert vor dem Fenster das Mittelmeer. Und damit man sich das alles ganz genau ansehen kann, liegt ein Fernrohr zur Umgebungsbetrachtung am Zimmer. Wer sich damit nicht vergnügen mag, kann sich an einem riesigen Tic-Tac-Toe oder an der iPod-Dockingstation austoben. Die Gänge zu den Zimmern sind blutrot beleuchtete quadratische Schläuche ohne Dekoration. Einzig die von den Zimmernummern ausgehenden Lichtpunkte erhellen die Tunnel.

Das W Hotel ist bislang das einzige Hotel in Barcelona mit direktem Strandzugang. Zurzeit sind es vor allem noch Jogger oder kälteunempfindliche Nackedeis, die Leben vor die Hotelfassade bringen. Schon bald aber, wenn die Temperaturen steigen, werden die Hotelgäste die Terrassen und den Strand füllen, dort ihre Cocktails genießen, die nie endende Party weiterfeiern und zur Musik tanzen, die rund um die Uhr im und ums Hotel erschallt. Nach zwei, drei Tagen wünscht man sich spätestens etwas Watte, um sich damit wenigstens für ein paar Minuten - zumindest während des Essens - die Ohren zuzustopfen und den permanenten, von soften Bässen und elektronischen Klängen unterspülten Soulstimmen zu entfliehen. Was dieses Thema betrifft, gibt es kein Pardon im W Hotel. Restaurant, Fahrstuhl, Strand, Gang - egal, wohin man auch geht - die Musik kommt mit. Nur am Zimmer ist Ruh, wenn gewünscht. Dort zählt allein der sensationellste Blick über die Stadt, den Barcelona zur Zeit zu bieten hat - ohne uns etwas vorzumachen. (Mirjam Harmtodt/DER STANDARD/Printausgabe/13./14.2.2010)