Sven Gohla leitet die Bereiche Forschung und Entwicklung bei Juvena.

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Der Standard: Sie behaupten, die von Juvena neu lancierte Master Creme aktiviere die Stammzellen der Haut. Wie soll das gehen?

Sven Gohla: Jedes Organ hat ein Ersatzteillager, auch die Haut. Stammzellen sind in der Lage, die Haut zu reparieren und jung zu erhalten. Unsere neue Master Creme unterstützt die hauteigene Stammzellaktivität, die Quelle frischer, neuer Haut - und schützt das Selbsterneuerungspotenzial unserer Haut.

Der Standard: Stammzellenforschung ist höchst umstritten.

Gohla: In der Kosmetikindustrie sind der Schutz und der Erhalt von hauteigenen Stammzellen eines der derzeit interessantesten Themen. Viele selektive Kosmetikhersteller arbeiten daran. Wichtig ist, zu betonen, dass wir nicht im Bereich embryonaler Stammzellen arbeiten, sondern nur das natürlich in der Oberhaut vorkommende Reservoir an Stammzellen schützen.

Der Standard: Die Stammzellen liegen in der Basalschicht, der untersten Schicht der Oberhaut. Der Gesetzgeber verbietet kosmetische Eingriffe in diesem Bereich. Arbeiten Sie ungesetzlich?

Gohla: Nein. Die Stammzellen liegen in der Grenzschicht zwischen Dermis und Epidermis. Mithilfe von Signalmolekülen kommunizieren dort Hautzellen in einem geeigneten Umfeld miteinander. Diesen mit zunehmendem Alter schwächer werdenden Prozess unterstützen wir durch einen speziellen Peptidwirkstoff.

Der Standard: Welchen Effekt versprechen Sie?

Gohla: Das Hautbild wird verdichtet, verfeinert und neu aufgebaut. Die Hautqualität wird verbessert. Die Haut erscheint ganzheitlich attraktiver.

Der Standard: Die Master Creme kostet 189 Euro. Ist es nicht unmoralisch, für eine Hautcreme so viel Geld auszugeben?

Gohla: Genauso gut kann man die For- mel 1 als unmoralisch ansehen. Wenn Sie mit einem Mittelklassewagen zufrieden sind, dann tut's auch eine 15-Euro-Creme.

Das Interview führte Stephan Hilpold.
(Der Standard/rondo/30/04/2009)