Hublot All Black II

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Raymond Weil Rivoluzione

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Rado True Chronograph

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Maurice Lacroix ML106

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Ebel Hexagon Chrono

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Breitling B01

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F. Constant Maxime

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Patek Philippe

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Gisbert L. Brunner über die wichtigsten neuen Boliden der Saison.

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Die weltweite Finanzmarktkrise hat die Realwirtschaft und damit auch die Uhrenindustrie erreicht. Für 2008 konnten die eidgenössischen Fabrikanten und die Schweizer Fédération Horlogère (FH) absolute Rekordergebnisse vermelden. Die global agierende Swatch Group berichtete in ihrem jüngsten Geschäftsbericht von 5,996 Milliarden Schweizer Franken Umsatz und deren 1,2 Milliarden Betriebsgewinn. Ob G. Nicolas Hayek im März 2010 ein ähnlich positives Zahlenwerk vorlegen kann, bleibt abzuwarten.

Die Prognosen des Swatch-Group-CEO sind vorsichtig, aber nicht pessimistisch, und bereits für die zweite Jahreshälfte erwartet er eine Erholung. Dieser Optimismus ändert nichts an der Tatsache, dass die internationalen Märkte derzeit allesamt mehr oder minder stark leiden. Vielleicht tragen gerade deswegen mehr und mehr Armbanduhren Trauer. Sie präsentieren sich dunkel oder gar in tiefem Schwarz wie die neue "All Black II" von Hublot. Insgesamt 500 Keramikexemplare gibt es mit dem Automatikkaliber HUB 4100, zu dessen Charakteristika ein Chronograf gehört.

Nabucco

"Rivoluzione" tauft Raymond Weil seinen aktuellen "Nabucco" Automatik-Stopper, der mit einer Kombination aus modernen Materialien wie beispielsweise Stahl, Titan sowie Karbonfaser und nachtschwarzer Farbgebung aufwartet. Das Innenleben heißt Eta 7753.

Rado ist seit langem Spezialist für kratzfeste Hightech-Keramik. Der neue in Basel vorgestellte "True Chronograph" mit Quarzwerk weist erstmals eine matte Oberfläche auf, welche im Alltag durch grau-braune Farb-Nuancen besticht.

Bei Maurice Lacroix gehört das Handaufzugskaliber ML 106 mit klassischem Chronografenmechanismus längst zum Standardrepertoire. Das 2009er-Cuvée eröffnet dank kunstfertiger Skelettierung in seinem 45-mm-Stahlgehäuse bemerkenswerte Ein- und Durchblicke.

El Primero

Bei Longines beginnt 2009 ein neues Zeitalter. Im durch und durch klassisch gestalteten "Column-Wheel Chronograph" debütiert das brandneue Kaliber L.688.2 mit Selbstaufzug und Schaltradsteuerung. Es besitzt 30 mm Durchmesser sowie 7,90 mm Höhe und wurde von der Werkeschmiede Eta exklusiv für Longines sowie andere Marken der Swatch Group entwickelt.

In Sachen Zeitschreiber hat Ebel ebenfalls klare Botschaften. Sein "Beau" debütierte 1983 mit Zeniths "El Primero". In Basel geht die "Classic Hexagon" an den Start. Im Stahlgehäuse stoppt das Automatikkaliber Dubois-Dépraz 4500 Zeitintervalle bis zu zwölf Stunden. Mit von der Partie: ein Großdatum unterhalb der "12".

Jubiläen zelebrieren 2009 unter anderem Omega, Zenith und Breitling. Die Manufaktur mit dem letzten Buchstaben des griechischen Alphabets als Logo feiert 40 Jahre Mondlandung. Aus diesem Anlass bringt Omega 7969 Exemplare der legendären "Moonwatch" mit dem altbewährten Handaufzugskaliber 1861 auf den Markt. Das schwarze Zifferblatt signalisiert in unübersehbarem Rot den exakten Zeitpunkt, als Neil Armstrong als erster Mensch den Mond betrat: "02:56 GMT".

Automatikchronografen mit Zentralrotor

Den 40. "El Primero"-Geburtstag zelebriert Zenith durch ein markantes, natürlich limitiertes Retro-Modell. Sein Gehäuse- und Zifferblattdesign erinnert sehr stark an den weltweit ersten Automatikchronografen mit Zentralrotor und fünf Hertz Unruhfrequenz von 1969. Nostalgie wird also großgeschrieben.

Bei Breitling stehen heuer nicht nur stolze 125 Jahre auf dem Programm, sondern auch die Inauguration des lange erwarteten Manufakturkalibers B01 mit 30 mm Durchmesser und 7,2 mm Höhe. Schaltradchronograf mit Friktionskupplung, Kugellagerrotor-Selbstaufzug und Servicefreundlichkeit wurden bei der Konstruktion großgeschrieben.

Das OEuvre besteht aus 346 Komponenten, deren Montage mithilfe einer hypermodernen Fertigungsstraße erfolgen soll. Selbstverständlich erfüllt das Werk die amtliche Chronometernorm. Über die Verpackung des B01 schweigt sich Breitling vorerst noch aus.

Ohne Chronograf muss die dezent gestaltete"Maxime" von Frédérique Constant auskommen. Das 42-mm-Stahlgehäuse schützt die Manufakturautomatik FC 700 mit Zeigerdatum bei der "6".

Patravi Evotec

Einen adäquaten Rahmen hat Carl F. Bucherer seinem eigenen Automatikwerk CFB 1000 verpasst. Der kissenförmige Newcomer mit Stahlgehäuse, kautschukbezogener Lünette, kleinem Sekundenzeiger, Wochentagsanzeige und halb springend ausgeführtem Großdatum nennt sich "Patravi Evotec".

Patek Philippe nimmt langsam, aber sicher Abschied vom Poinçon de Genève. An seine Stelle tritt sukzessive ein eigenes Qualitätssiegel auf der Basis eines umfassenden Kriterienkatalogs.

Im Blickfeld steht die gesamte Uhr, also Gehäuse, Zifferblatt, Zeiger und das Uhrwerk samt exakt definierter Ganggenauigkeit. Kommissionen wachen über die Einhaltung der Bedingungen. Im Zweifelsfall sprechen Philippe und Thierry Stern, die Firmenchefs und Inhaber der Schweizer Manufaktur, das letzte Wort. (Gisbert L. Brunner/Der Standard/rondo/27/03/2009)