16 Prozent unter Männergehalt
Männer bekamen dem Bericht zufolge im Jahr 2001 im EU-Durchschnitt 16 Prozent mehr Gehalt als Frauen. Die größte Einkommenskluft stellte der Bericht in Deutschland und Großbritannien mit jeweils rund 20 Prozent fest. Dieser Unterschied hat sich in der Bundesrepublik seit 1995 nicht verringert. Dagegen stellte die EU im Vereinigten Königreich ebenso wie in Österreich und den Niederlanden, wo die Einkommen ähnlich weit auseinander lagen, eine Tendenz zur Annäherung fest.
Frauendomonierte Bereiche unterbewertet
Extrem klaffen die Gehälter von männlichen und weiblichen Beschäftigten laut EU-Bericht im Privatsektor auseinander, aber auch öffentliche Arbeitgeber bezahlen Männer und Frauen nach wie vor unterschiedlich gut. Als Grund für das Gefälle nennt die Kommission neben Unterschieden bei Laufbahn und Lohnstrukturen auch den Umstand, dass frauendominierte Berufe häufig unterbewertet seien. Das gelte für Erziehungs-, Gesundheits- und Sozialberufe wie im Einzelhandel.
Ungereimtheiten
Obwohl junge Frauen in fast allen EU-Staaten bessere Bildungsabschlüsse erreichen, besetzen Männer rund drei Mal so viele ProfessorInnenstellen. Deutschland hinkt auch hier hinter dem EU-Durchschnitt her. Das Gleiche gilt bei Führungskräften, wo der Frauenanteil EU-weit seit Jahren bei 30 Prozent stagniert. Frankreich hält in dieser Wertung laut Gleichstellungsbericht mit einem Frauenanteil von gut 35 Prozent die Spitzenposition.