Bild nicht mehr verfügbar.

Foto: APA/Artinger
Von dem verstorbenen Hollywood-Giganten Robert Mitchum ist ein schöner Stehsatz bezüglich seines Selbstverständnisses als Schauspieler überliefert. Der geht so: "If you want my presence - pay me. If you want my interest - interest me."

Wenn man am Mittwoch in den "Seitenblicken" auf ORF 2 den Bericht über das Halali rund um Baumeister Lugners Opernball-Stargästin Andie MacDowell gesehen hat, liegt der Verdacht nahe, das Arbeitsethos der Schauspielerin stünde ganz in dieser pragmatischen Tradition.

Während das "First Couple of Peinlichkeit" - Richie und Mausi - keine Gelegenheit ungenützt ließ, diesen seinen Ruf nachhaltig unter Beweis zu stellen, und versuchte, seine bekannt attraktiven Physiognomien in den Bildausschnitt möglichst vieler Kameras zu bringen, tat MacDowell, was sie eben tun musste: Die rollenmäßig meist im Bereich etwas fadgasiger und biederer Hausfrauen angesiedelte Schönheit gab artige Interviews, unterzeichnete bereitwillig Autogrammkarten für die angereiste Fangemeinde und ignorierte ihren Gastgeber mit jener Nonchalance, die eingangs erwähnter Haltung voll entsprach.

Während MacDowell mit ihrer mitgereisten Schwester sichtlich mehr Freude hatte, durfte Lugner sein Frauenbild beschreibende Sätze wie "Sie ist sehr pflegeleicht" aufsagen und die Lockenpracht seines Mausis mit der von MacDowell vergleichen.

Darauf angesprochen lächelte diese bezahlt und meinte kühl: "Warum gibt sie dann nicht die Interviews?" Touché! (flu/DER STANDARD, Printausgabe, 20.2.2004)