Lokale Bevölkerung einbeziehen
Die Forscher des College of Pharmacy der University of Utah wollen mit dem Projekt aber nicht nur die Suche nach neuen Heilmitteln forcieren, sondern die lokale Bevölkerung dazu bringen, etwas für den Erhalt des Regenwaldes zu tun. Der lokalen Bevölkerung wird ein lukratives Geschäft versprochen, indem sie in Hausarbeit verschiedene Heilpflanzen ziehen. "Objektives Ziel ist die Suche nach neuen Medikamenten und daraus resultierend ein ökonomischer Profit für die lokale Bevölkerung und die Bewahrung der ökologischen Vielfalt Neuguineas", so Louis Barrows, Professor für Pharmakologie und Toxikologie, der gemeinsam mit Chris Ireland, Experte für medizinische Chemie, das Projekt leitet. Neben den Experten werden auch noch Wissenschaftler des National Museum of Natural History, der Smithsonian Institution, des Wyeth Research und der Universität von Papua New Guinea an der Suche teilnehmen.
Papua Neuguineas Fläche, rund 470.000 Quadratkilometer, macht zwar nur ein Prozent der gesamten Landmasse der Erde aus, in den Regenwäldern der Inseln leben aber fünf Prozent aller Tier- und Pflanzenarten der Welt. Die Forscher sind von der Biodiversität der Insel begeistert, warnen aber vor einer ökologischen Katastrophe: illegale Holzschlägerungen dezimieren den Regenwald rapid und die WHO warnt vor einer "explodierenden" Aids-Rate unter der Bevölkerung.
Schritte
In dem fünfteiligen Forschungsprogramm werden die Experten zuerst eine Datenbank über die verschiedenen Pflanzen anlegen, danach werden die Pflanzen auf aktive Substanzen hin untersucht. Ireland wird sich mit der traditionellen neuguineischen Medizin beschäftigen und Pflanzen untersuchen, die von den Eingeborenen seit Jahrtausenden verwendet werden. Ein Teil des Forschungsbudgets wird dafür verwendet bei der Universität von Papua New Guinea in Port Moresby ein pharmakologisches Labor einzurichten. Ireland zeigt sich davon überzeugt, dass das Forschungsprojekt bald zum Erfolg führen wird.