Neben den Anliegen Sensibilisierung, Aufklärung und Verbesserung der Rahmenbedingungen der Frauen in den betroffenen Ländern fordert Prammer die ausdrückliche Anerkennung von FGM als Asylgrund sowie die Koppelung von österreichischen Entwicklungshilfegeldern an die Unterstützung des Kampfs gegen FGM. "Die Regierungen in den betroffenen Ländern müssen hier klar Stellung beziehen, um die Situation der potentiellen Opfer zu verbessern und die österreichische Entwicklungshilfe sollte sich gezielt um Projekte in diesen Ländern bemühen", forderte Prammer.
Martyrium
Diese Form der Gewalt gegen Frauen führt nicht nur dazu, dass zig Millionen Frauen ihrer sexuellen Empfindungen beraubt sind, sondern hat auch immense gesundheitliche Auswirkungen. "Jedes Urinieren, jeder Geschlechtsverkehr wird zur Tortur und die Geburt eines Kindes zu einer lebensgefährlichen Angelegenheit", erläuterte Prammer, die betonte, dass die psychischen und physischen Qualen die betroffenen Frauen ein Leben lang martern. Sofern sie den Eingriff der Amputation der Geschlechtsteile, der zumeist ohne Betäubung und ohne sterile Instrumente erfolgt, überleben, erklärte Prammer, die auch Patronin des IAC (Inter-Afrikanisches Komitee) für Europa ist.
Ein wesentlicher Schritt zur Bekämpfung von FGM sei die strafrechtliche Verankerung von FGM als eigenständiges Delikt. Eine von Prammer in ihrer Funktion als Frauenministerin in Auftrag gegebene und von der Afrikanischen Frauenorganisation in Wien durchgeführte Befragung hatte ergeben, dass ein Drittel der Töchter aus den 28 Ländern in denen FGM praktiziert wird, von einer Verstümmelung bedroht sind. Zwar wird die Verstümmelung in den meisten Fällen in der Heimat durchgeführt, häufig im Verlauf des Mutterschaftsurlaubs, jedoch wurden auch Hinweise auf die Durchführung von FGM in Österreich bekannt.
Logischer Schritt