Rom - Die Belegschaft des italienischen Telekommunikationsunternehmens Telecom Italia legt am Freitag vier Stunden lang die Arbeit nieder, um gegen den Umstrukturierungsplan des Geschäftsführers Roberto Colaninno zu protestieren, der die Streichung von 13.500 Arbeitsplätzen vorsieht. Dies berichteten die konföderierten Arbeitnehmerverbände am Montag. Sie planen am Mittwoch eine Pressekonferenz in Rom, um die Gründe ihres Protests bekanntzugeben. Die Gewerkschaften streiken gegen die unnachgiebige Haltung des Telecom-Vorstands, mit dem seit drei Wochen Verhandlungen im Gange sind, die jedoch in eine Sackgasse geraten sind. Telecom-Chef Roberto Colaninno will bis zum Jahr 2001 das Personal von 123.000 auf 109.500 reduzieren. Im gleichen Zeitraum sollen dem Plan zufolge aber auch 6.500 Beschäftigte neu eingestellt werden. Die neuen Jobs sollen vor allem bei der Mobilfunktochter Telecom Italia Mobile (TIM) geschaffen werden, 1.200 im Ausland. Die Gewerkschaften wehren sich gegen die von Colaninno geplante Veräußerung der Telecom-Tochter Finsiel, die Telefonanlagen herstellt. Finsiel beschäftigt zirka 4.000 Personen. Der 55-jährige Colaninno will außerdem, in den nächsten Monaten die in der Produktion von Telefonmasten spezialisierte Sirti verkaufen, was rund 2.000 Mrd. Lire (1,033 Mrd. Euro/14,2 Mrd. S) in die Kassen der Telecom bringen sollte. Colaninno will sich somit auf das reine Telekommunikationsgeschäft konzentrieren. Die Gewerkschaften befürchten, dass Colaninnos Veräußerungsplan weit mehr als 13.500 Arbeitsplätze gefährden werde. (APA)