Unter dem Motto "Deshalb sind wir FeministInnen!" tritt die Sozialistische Jugend für aktive Frauenpolitik ein.

Von Mittwoch, 4.02.2004, bis Freitag, 06.02.2004, jeweils zwischen 12 und 16 Uhr, finden Aktionstage am Stadtplatz Bad Leonfelden (4.02.), Wels (5.02. in der Bäckergasse) und am Busbahnhof vor dem Schulzentrum in Rohrbach (6.02.) im Rahmen der bundesweiten frauenpolitischen Kampagne statt. Die Kampagne zielt auf eine breitere Sensibilisierung der Öffentlichkeit für frauenpolitische Themen ab.

Rückschrittlichkeit und Diskriminierung

Für den Landesvorsitzenden der SJ OÖ, Michael Eibl, ist das Thema brandaktuell, vor allem da Frauenpolitik unter der derzeitigen Bundesregierung ein Schattendasein fristet: "Die Bundesregierung drängt Frauen aus der Berufswelt in die Rolle der Kindererzieherin. Frauenpolitik wird unter Schwarzblau auf wenig mehr als das Kindergeld reduziert und so mit Familienpolitik gleichgesetzt. Zusätzlich werden frauenpolitische Projekte finanziell ausgehungert, während FÖVP sich um 'diskriminierte' Männer sorgt. Der Bundeskanzler geht so weit, dass er extreme AbtreibungsgegnerInnen unterstützt, die das von der Frauenbewegung hart erkämpfte Recht der Frau auf Selbstbestimmung über den eigenen Körper abschaffen wollen. In Summe ist diese Politik in einem demokratischen Staat an Rückschrittlichkeit und Diskriminierung schwer zu überbieten und veranschaulicht, was Schwarzblau von frauenfördernden Maßnahmen hält."

Un(ter)bezahlt

Die Landessekretärin der SJ OÖ, Sabine Schatz, weist auf die spezifischen Charakteristika von Frauenarbeit hin, die Diskriminierung von Frauen besonders sichtbar machen: "Frauenarbeit hört nie auf, ist in der Regel unterbezahlt und vor allem meist unsichtbar. Nach wie vor verdienen Frauen im Durchschnitt um ein Drittel weniger als Männer in gleichen Berufen und sind in leitenden Positionen äußerst selten zu finden. Drei Viertel aller unbezahlten Haus- und Pflegearbeit wird von Frauen verrichtet, 98 Prozent aller KindergeldbezieherInnen sind Frauen. Frauen in Österreich verrichten mehr als die Hälfte der notwendigen, also der bezahlten und unbezahlten Arbeit und erhalten dafür nur ein Drittel des ausbezahlten Lohns. Von einer Gleichstellung der Frau kann auch hierzulande nicht im Entferntesten die Rede sein."

Sensibilisierung

Die Sozialistische Jugend tritt für eine Gesellschaft ein, in der der Lebenslauf eines Menschen nicht vom Geschlecht oder vom Einkommen der Eltern bestimmt wird. "Gleichberechtigung ist - trotz der Erfolge der Frauenbewegung - zwar zum Schlagwort im alltagspolitischen Geschehen geworden, die Realität zeigt aber, dass an der tatsächlichen Umsetzung von Regierungsseite her wenig Interesse besteht. Die Kampagne der Sozialistischen Jugend macht auf die nach wie vor vorhandenen geschlechtsspezifischen Benachteiligungen aufmerksam und stellt die traditionell kolportierten Rollenbilder von Mann und Frau in Frage. Frauen sind die am dauerhaftesten, konsequentesten und allumfassendsten unterdrückte Menschengruppe unserer Existenz. Und das, obwohl Frauen etwas mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung ausmachen. Dagegen gilt es aufzutreten! Die Kampagne soll daher zur Sensibilisierung für das Thema beitragen", so Schatz und Eibl abschließend. (red)