Die Regierung verteidigte die Zulassung von RU 486 mit der hohen Zahl von Teenager-Schwangerschaften. Jeder zweite Minderjährige ergreife beim ersten Sexualkontakt keine empfängnisverhütenden Maßnahmen. Von den jährlich 2,1 Millionen Schwangerschaften in Mexiko seien 40 Prozent ungewollt, so die Behörden. Nach den neuen Bestimmungen müssen die Gesundheitseinrichtungen des Landes die "Pille danach" auf Anfrage bereitstellen.
Mexiko
Mexiko: Kirche warnt vor "unverantwortlicher sexuelle Freizügigkeit"
Regierung will "Abtreibungspille" RU 486 zulassen
Mexiko - Die Einführung der so genannten Abtreibungspille RU
486 in Mexiko stößt laut Kathpress auf scharfen Protest der
katholischen Kirche. Für Kardinal Norberto Rivera Carrera verstößt
die "Pille danach" gegen das in den meisten mexikanischen Teilstaaten
herrschende strikte Abtreibungsverbot. Die Propagierung des Präparats
führe zu "unverantwortlicher sexueller Freizügigkeit", betonte der
Vorsitzende der Bischofskonferenz, Bischof Jose Martin Rabago von
Leon, laut einer Meldung der US-amerikanischen katholischen
Nachrichtenagentur CNS vom Mittwoch.
RU 486, das spätestens 72 Stunden nach dem Geschlechtsverkehr
eingenommen werden muss, führt in Zusammenhang mit einem anderen
Präparat zu einer Abtreibung innerhalb der ersten sieben Wochen einer
Schwangerschaft. Außerdem kann RU 486 das Einnisten eines
befruchteten Eis in der Gebärmutter verhindern. (APA)