"Premierminister ist sehr verärgert" - Streit um Veröffentlichung vermeintlicher Berichts- Auszüge entbrannt: Konservative beschuldigen Regierung
Redaktion
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London - Unmittelbar vor der Vorlage des britischen
Untersuchungsberichts zur so genannten Kelly-Affäre ist ein Streit um
die frühzeitige Veröffentlichung von vermeintlichen Auszügen des
Dokuments entbrannt. Die oppositionellen Konservativen beschuldigten
die Regierung, die Ergebnisse des Untersuchungsberichts vorab an die
Presse gegeben zu haben. Ein Sprecher der Downing Street stritt dies
ab. Lord Brian Hutton stellte seinen Abschlussbericht zu Mittag (13.30
Uhr) vor.
"Not amused"
Der britische Premierminister Tony Blair hat
sich für eine umfassende Untersuchung zum "Leck" bei der vorzeitigen
Veröffentlichung von Ergebnissen des Kelly-Untersuchungsberichts
ausgesprochen. "Der Premierminister ist sehr verärgert", sagte ein
Sprecher von Downing Street am Mittwoch.
"Sun" zitierte bereits aus Bericht
Die Tageszeitung "Sun" zitierte am Mittwoch aus dem bisher
geheimen Bericht von Lordrichter Hutton, wonach Premierminister Tony
Blair von jeder Mitverantwortung für den Selbstmord des
Regierungsberaters und Waffenexperten David Kelly im vergangenen Juli
reingewaschen wird. Nach Angaben der Zeitung kommt der Hutton-Bericht
zu dem Schluss, dass es keine "unehrenhafte, heimliche oder
Verfälschungsstrategie" seitens Blair und seiner Regierung bei der
Herausgabe des Namens Kelly als Quelle für einen BBC-Bericht gab. In
dem BBC-Bericht wurde der Regierung vorgeworfen, die Gefahren der
vermeintlichen Massenvernichtungswaffen Saddam Husseins aufgebauscht
zu haben. (APA/dpa)
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