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Bonn - 2.000 Physiker aus der EU werden in den kommenden drei Jahren gemeinsam Atomkerne und ihre Kräfte erforschen. In dem Projekt, das von der EU gefördert wird, kooperieren 135 Institute aus ganz Europa miteinander, berichtet die Bonner Universität, die eines der Teilprojekte koordiniert.

"Wir wollen die fundamentale Kraft besser verstehen, die die Atomkerne zusammenhält - die so genannte starke Wechselwirkung", so Ulf-G. Meißner vom Helmholtz-Institut für Strahlen- und Kernphysik. Dies sei eines der großen unverstandenen Probleme der Physik. "Atomkerne sind aus Protonen und Neutronen aufgebaut, die ihrerseits zur Gruppe der Hadronen gehören. Diese bestehen wieder aus Unterteilchen, den Quarks und den Gluonen", führt der Experte aus. Die Unterteilchen kommen aber nur in Gruppen vor und lassen sich nicht isolieren. Die Forscher wollen nun herausfinden warum das so ist.

Meißner koordiniert eines der drei theoretischen Teilprojekte, in dem insgesamt 19 Institute aus neun Ländern zusammenarbeiten. Die Wissenschaftler tauschen einander in internen Meetings aus, darüber hinaus sind mehrere Workshops mit den experimentellen Netzwerken vorgesehen. "Dass das Hadronen-Projekt überhaupt zustande kam, ist allein schon eine kleine Sensation", erklärt Meißner. Beim 6. EU-Rahmenprogramm gingen rund 400 Anträge ein, gefördert werden aber nur rund 20 davon. (pte)