Manchester/London - Der demokratische US-Präsidentschaftsbewerber John Kerry hat dem Weißen Haus vorgeworfen, bei der Darstellung der Bedrohung durch Irak vor dem Krieg übertrieben zu haben. "Wir wurden in die Irre geführt, nicht allein bei den Geheimdienstbeweisen, sondern auch darin, wie uns der Präsident (George W. Bush) in den Krieg führte", sagte der Senator von Massachusetts am Sonntag dem US-Nachrichtensender Fox News. Er warf US-Vizepräsident Dick Cheney weiter vor, in der Frage irakischer Massenvernichtungswaffen sowie bei den vermuteten Verbindungen des Irak zum Terroristennetzwerk El Kaida übertrieben zu haben. Ein früherer Staatssekretär im britischen Verteidigungsministerium räumte unterdessen ein, dass die Regierung in London ihre Entscheidung zum Krieg gegen Irak auf Grund "fehlerhafter" Geheimdienstinformationen getroffen haben könnte. In diesem Fall müsse Downing Street "früher oder später" zugeben, dass es "seine Entscheidungen auf Grundlage der besten verfügbaren Beweise getroffen hat, diese aber nicht gut genug waren", sagte Lewis Moonie im schottischen Fernsehen. Der frühere Verantwortliche für die britischen Streitkräfte betonte gleichwohl, dass Premier Tony Blair in "gutem Glauben" gehandelt habe. (APA)