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Sunshine Airlines klingt ein wenig nach Billigfluglinie. Nach einer Wurst mit Flügeln, gefüllt mit peinlichen Touristen in peinlichem Textil am Weg zu neukolonialistischen Urlaubsorten. Landungsklatscher, Ballermann- Schöngeister und mit Kultur nur insofern in Beziehung zu bringen, als dass man sie ihnen absprechen würde.

Sunshine Airlines heißt ein neues Stück ORF-Edutainment, das sich Pop, Kultur, Kino, Theater oder Literatur auf seine Art nähern will. Eingebettet zwischen die Sendung ohne Namen und Jamie Olivers Kochtopf-Quatsch. Also für ein junges, urbanes Publikum, dem man Themen häppchenweise aufbereiten muss, weil man seine Aufnahmefähigkeit generell von MTV und dergleichen als stark herabgesetzt einschätzt.

Akzeptiert man diese Kurzweil als das, was sie ist und nicht als kulturadäquates Format, hat Sunshine Airlines durchaus seinen Reiz. Am Donnerstag besuchte man mit Prominenten das Mumok und ließ sie zu ein paar Exponaten moderner Kunst frei parlieren.

Die Gesellschaftsomnipräsenz Jeannine Schiller, dem Artifiziellen sichtlich zugetan, erschien dabei ebenso wortkarg wie Minister Karl "Es lebe der Sport" Schweitzer. Neben Moderatorin Ingrid Thurnher oder dem aufkläerisch wirkenden Museumsdirektor Edelbert Köb, waren es aber vor allem zufällige Museumspassanten, die dem Format zuarbeiteten.

Ob Sunshine Airlines abhebt? Eine Bruchlandung scheint jedenfalls nicht zu drohen. Nur die "lustigen" Stewards sollte man entsorgen – ohne Fallschirm. (flu/DER STANDARD, Printausgabe, 24./25.1.2004)