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Foto: APA/dpa/Norbert Försterling
Brüssel - Die EU-Kommission arbeitet an einem "Aktionsplan zur Förderung des Biolandbaus". Insbesondere müssten die Informationen für die Verbraucher verbessert und der Weg von den Produzenten auf den Markt verkürzt werden, erläuterte Agrarkommissar Franz Fischler am Donnerstag in Brüssel bei einer Anhörung zum Thema. Auch sollte es mehr Geld für die Forschung in diesem Sektor und eine stärkere EU-weite Harmonisierung von Inspektionen und Standards geben.

Obwohl der Biolandbau wachse, klagten Bauern oft, dass sie ihre Produkte nicht als biologisch vermarkten können, so Fischler. Das zeige, dass Angebot und Nachfrage nicht im Gleichgewicht seien. Insbesondere Supermärkte wären entscheidend als Vertriebsschiene für Bio-Produkte. Denn trotz Wachstums halten Bioprodukte nur etwa zwei Prozent Marktanteil in der EU. Daher müsse geklärt werden, wie Handel und Konsum von Bioprodukten zu fördern seien. Und wie Rückverfolgbarkeit und Reinheit des Produktes gesichert werden können.

Reaktion von Global 2000

Die Umweltorganisation Global 2000, die den Aktionsplan grundsätzlich gut heißt, nahm die Konferenz zum Anlass, ein Verbot von "Gentech-Nutzpflanzen" zu fordern, solange nicht geklärt sei, wie Gentech-Landwirtschaft und klassische Landwirtschaft nebeneinander existieren können. Außerdem solle im Bio-Aktionsplan der EU "eine EU-weite Nulltoleranz für die Kontamination von Saatgut mit GVO verankert" werden, heißt es in einer Aussendung. Biolandwirten drohe das Aus, wenn nicht gesichert sei, dass ihre Produkte keinesfalls mit gentechnisch veränderten Pflanzen vermischt werden.

Man wisse noch zu wenig über die Gentechnik, kritisierte Iris Strutzmann von Global 2000 in der Aussendung. Während man für Raps 1999 annahm, dass bei 100 Metern Abstand keine Vermischung mehr drohe, wisse man nun, nur vier Jahre später, dass eine Auskreuzung auch noch in 26 Kilometern Entfernung möglich ist. Österreich als Vorreiter im Biolandbau sei besonders gefährdet. (APA)