Kritik am US-Pentagonprogramm: "Sicheres Wahlsystem mit Windows-Computern und augenblicklichen Internet unmöglich"
Redaktion
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Washington - Amerikanische Hoffnungen auf baldige Wahlen
per Internet haben einen schweren Rückschlag erlitten. Amerikanische
Computerwissenschaftler übten scharfe Kritik an einem 22 Millionen
Dollar teurem Programm des US-Verteidigungsministeriums, das Soldaten
im Ausland die Teilnahme an den kommenden Präsidentschaftswahlen per
Internet ermöglichen sollte. Das System sei so unsicher, dass es die
Integrität der amerikanischen Demokratie unterwandern könnte, und
müsse deshalb sofort gestoppt werden.
Mit dem augenblicklichen Internet unmöglich
"Es ist nicht möglich, ein sicheres Wahlsystem zu schaffen mit
Standardcomputern, die Microsofts Windows nutzen, und dem
augenblicklichen Internet", zitierte die "Washington Post" am
Donnerstag den Computerwissenschaftler Avi Rubin von der Johns
Hopkins Universität. Die Experten waren von der Regierung mit der
Überprüfung des Systems beauftragt worden.
Hacker könnten Wahlen mit allen Mitteln sabotieren
Besorgt äußerten sich die Kritiker vor allem darüber, dass Hacker
oder politische Gegner der USA die Gelegenheit nutzen könnten, bei so
wichtigen Ereignissen wie einer Präsidentschaftswahl den Prozess mit
allen Mitteln zu sabotieren. Mit Viren, Würmern, trojanischen Pferden
und anderen Hackermethoden sei es möglich, zehntausende Computer für
eine solche Attacke zu nutzen.
Das Pentagon erklärte nach Medienberichten, es stehe weiter zu dem
Programm, das erstmals bei den Vorwahlen im Bundesstaat South
Carolina Anfang Februar getestet werden soll. (APA/dpa)
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