Wien - Der unter Korruptionsverdacht geratene Wiener Polizeijurist, der während seiner Tätigkeit im Fremdenpolizeilichen Büro für die Ausstellung falscher Aufenthaltsberechtigungen hohe Geldbeträge entgegengenommen haben soll, wurde ins Straflandesgericht überstellt.

Am Freitagnachmittag soll er von U-Richterin Cornelia Deutenhauser erstmals einvernommen werden, danach wird über die Verhängung der U-Haft entschieden, verlautete der Pressestelle.

Vermittlung von Scheinehen

Der in diesem Zusammenhang ebenfalls festgenommene Türke, der gegen Bezahlung Scheinehen vermittelt haben soll und auch im Schlepperwesen tätig gewesen sein dürfte, wurde dagegen bereits am Donnerstag von der U-Richterin befragt. Das Landesgericht begründete das mit "taktischen Erwägungen".

Der Leiter des Büros für Interne Angelegenheiten (BIA) in Innenministerium, Martin Kreutner, sagte unterdessen zur APA, die Einvernahmen von beteiligten Personen hätten "einige interessante Hinweispunkte ergeben". Manche der Verdachtsmomente seien durch die Aussagen - auch von Zeugen - erhärtet worden.

Zur Größenordnung der Affäre sagte Kreutner, es wäre unseriös, zum derzeitigen Stand der Ermittlungen darüber Angaben zu machen. Der Ball liege nun bei der Justiz. Die Untersuchungen würden aber "zumindest Wochen dauern", so der BIA-Chef. (APA)