Bad Gastein - Die reife Generation hegen, pflegen und für diese spezielle Angebote schnüren, gleichzeitig aber die Jungen nicht vergessen: Das war der Grundtenor zum Abschluss des diesjährigen Kongresses der Österreichischen Hoteliervereinigung (ÖHV) in Bad Gastein.

Die Schlagworte heißen Wellness, Aging Society und Jugendkult. Für Wellnessbetriebe gebe es noch genug Platz in Österreich, hieß es. An Qualitätskriterien und an einer einheitlichen Definition des Begriffs sei aber noch zu arbeiten. Da Wellnesshotels mit außergewöhnlichem Hardware- und Personaleinsatz arbeiteten, andererseits die Konkurrenz aus dem Osten stärker werde, stehe die Branche gehörig unter qualitativem Stress. Vor allem Familien könnten heimischen Betrieben verloren gehen.

Unternehmungslustige Senioren

Spezielle Aufmerksamkeit verdiene die Gruppe der unternehmungslustigen Senioren. Diese verfügten in der Regel über viel Geld und seien deshalb interessant für die Tourismusbranche. Nicht zuletzt sei die Generation der 50+ bereits 2010 die stärkste Gruppe am Arbeitsmarkt.

Ebenso teuer sind den Touristikern die Jungen zwischen zwölf und 25. Allerdings ist die Zeit, da man die Nacht lieber im Auto verbrachte, um sich nicht der Überheblichkeit des Hotelpersonals auszusetzen, vorbei. Verkehrsbürochef Rudolf Tucek baut sogar eigene Jugendhotels, Cubes, die den Reiz der Big-Brother-Container mit dem Komfort der Schlafsäle und der Erotik der Stockbetten aus den Jugendherbergen vereinen.

Dass Qualität wirkt, zeigt die jüngste ÖHV-Destinationsstudie: Mit dem Großarltal hat eine Region das höchste Tourismus-Umsatzplus verzeichnet, wo zuletzt stark in Sterne-Hotels investiert wurde.(Erich-Felix Mautner, Der Standard, Printausgabe, 22.01.2004)