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Foto: APA/epa/Maechler

Essen und Trinken hält laut Volksmund zwar Leib und Seele zusammen, nicht aber die Geldbörse: Konsumentenschützer der Arbeiterkammer (AK) Wien haben einen "gewaltigen Preisschub" in der Wiener Gastronomie festgestellt, zwischen August 2002 und Oktober 2003 hätten 58 Prozent der Wiener Gasthäuser die Preise für gängige Konsumationen erhöht, jedes zweite sogar recht kräftig, sagt AK-Konsumentenschützer Harald Glatz.

Steigerung um bis zu 9,3 Prozent

Seit Februar 2001 hätten die Wirte die Preise für Speisen, alkoholfreie Getränke, Kaffee und Tee um bis zu 9,3 Prozent erhöht, ergab ein AK-Test unter 33 Gastwirtschaften. "Das ist ein gewaltiger Preisschub für die Konsumenten, zumal die Inflationsrate im Vergleichszeitraum bei 4,2 Prozent liegt", hält Glatz fest. Überprüft wurden die Preise gängiger Speisen und Getränke – Schweinsbraten, Wiener Schnitzel, großes Gulasch, Kalbsgulasch mit Nockerln sowie von Kaffee, schwarzem Tee, Coca Cola, Almdudler, Apfel- und Orangensaft, Mineral- und Sodawasser.

Melange als Negativbeispiel

Bei 19 der untersuchten Wirtshäuser (58 Prozent) erkannten die AK-Experten im Zeitraum August 2002 bis Oktober 2003 Preiserhöhungen, bei der Hälfte (16 von 33) stiegen die Preise um mehr als 5 Prozent. Bei 14 Gaststätten (42 Prozent) gab es keine Preiserhöhungen. Die Wirtshauspreise seien im Vergleichszeitraum teilweise viel stärker gestiegen als die Inflationsrate (1,2 Prozent). Als Negativbeispiel nannten die AK-Testesser und -Trinker eine Melange, deren Preis von 2,03 Euro auf 2,60 Euro angehoben wurde, also um 28 Prozent.

Preise um durschnittlich vier Prozent höher

Von Februar 2001 bis Oktober 2003 hoben die Wiener Gastwirte ihre Preise für Essen und alkoholfreie Getränke um durchschnittlich 4 Prozent an, ergibt die AK-Studie weiter. Kaffee wurde im Schnitt um 6 Prozent, Tee sogar um 9 Prozent teurer. Für einen Schweinsbraten müssen 7,6 Prozent mehr bezahlt werden, für eine Melange 7 Prozent und Coca-Cola sogar 8,6 Prozent. Mehr als die Hälfte der Gastwirte hoben noch vor der Umstellung auf das Euro-Bargeld (Februar bis August 2001) ihre Preise für einzelne Speisen und Getränke um mehr als 5 Prozent an. Nach dem Währungswechsel – Jänner und April 2002 – haben mehr als drei Viertel der erhobenen Gasthäuser die Preise erhöht, 46 Prozent sogar sehr kräftig. (APA)