Bild nicht mehr verfügbar.

Schwerer Abschied: Zumindest die Mur-Insel bleibt als Andenken an die Kulturhauptstadt bis 2013.

Foto: APA/HARRY SCHIFFER
Graz - Graz will nicht von den Manifestationen und Symbolen seines Kulturhauptstadt-Seins lassen, was schon bei einem Anruf im Rathaus durchklingt, wenn man von einer freundlichen Tonband-Stimme mit "Stadt Graz, Kulturhauptstadt Europas, Guten Tag" in die Warteschleife gelegt wird. Abgesehen von architektonischen Vermächtnissen wie Kunsthaus und List-Halle werden mehr temporäre Installationen und Objekte dauerhafter als geplant im Stadtbild bleiben. Die Murinsel ist bis 2013 fix verankert, der Marienlift wird noch einige Jahre den Blick vom Eisernen Tor in Dachtraufenhöhe auf die Herrengasse eröffnen und auch der schon verkaufte Uhrturmschatten wird voraussichtlich für eine - einjährige - "Ehrenrunde" am Schloßberg bleiben.

Mur-Insel bleibt - Nutzungsrechte nicht fixiert

Fix ist der Verbleib der Acconci-Insel in der Mur: Die Genehmigung zum Schwimmen wurde kürzlich erteilt, wie Graz 2003-Geschäftsführer Eberhard Schrempf mitteilte. Wobei die Stadt die Zugänge über die Murufer zu genehmigen hat und der Fluss dem Bund gehört, aber vom Land verwaltet wird. Der ausgelaufene Pachtvertrag mit dem Betreiber des Murinsel-Cafes werde derzeit verhandelt. Über die Nutzungsrechte für die Insel werde "gesprochen", u.a. mit der Styria-Verlagsgruppe und Red Bull-Dietrich Mateschitz, wie Schrempf bestätigte. Rein technisch ist die Insel auf eine Lebensdauer von 50 Jahren konzipiert, dürfte aber länger halten.

Marienlift zukünftig in privater Hand?

Der Marienlift am Eisernen Tor werde aller Voraussicht nach bestehen bleiben. Er wird höchstwahrscheinlich von einem privaten Unternehmen aus dem "Geldsektor" erworben und betrieben. Diese Transaktion sei, wie alle anderen, noch im Jänner abzuwickeln, weil die 2003-Gesellschaft bis März die Schlussbilanz vorlegen muss. Der Lift wurde bisher mehr als 70.000 Mal für einen Euro Gebühr in Anspruch genommen.

Ein Jahr Gnadenfrist für den Schatten des Uhrturms

Bezüglich des Uhrturmschattens von Markus Wilfing gebe es noch keine endgültige Entscheidung. Der neue Eigentümer, die Shopping City Seiersberg-Gesellschaft, will ihn für ein weiteres Jahr am Schloßberg belassen. Ausständig seien dafür u.a. noch die Genehmigungen von Denkmal- und Naturschutz sowie der Baubehörde.

Vorerst "Freie Fahrt" für die Kunsttaxis

Die 15 im Grazer Stadtbild kurvenden schwarzgelben "Kunsttaxis" mit Kultur-Infos über DVD sollen weiter Passagiere befördern. Laut Projektinitiator Fedo Ertl wisse man in drei Wochen mehr. Gelingt die Weiterführung des Projekts nicht, werde die technische Ausstattung, die "2003" gehört, ausgebaut und die Klebefolien an den Kfz abgezogen.

Neue Nutzung für "die Marke mit dem blaugrünen Farbcode"

Verschwinden sollen auch temporären Bauwerke wie der "Eingang zu Chinatown" am Karlauer Gürtel sowie die den Grazer Geschäftsleuten für ihre Auslagengestaltung zur Verfügung gestellten "2003"-Symbole. Als eine ihrer letzten Tätigkeiten vor der Auflösung Ende April wird die 2003-Gesellschaft noch "die Marke mit dem blaugrünen Farbcode einer weiteren Nutzung" zuführen. "Hier brauchen wir ein Dachmarkenmanagement", so Schrempf. (APA)