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Das Konkursverfahren über die Safari- und Abenteuerpark Gänserndorf GmbH ist am Montagnachmittag eröffnet worden.

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Gänserndorf/Korneuburg/St. Pölten - Der Safaripark Gänserndorf hat heute, Montag, am Landesgericht Korneuburg Konkurs angemeldet. Der Antrag ist laut Kreditschutzverband von 1870 (KSV) zu Mittag eingelangt. Das Konkursverfahren über die Safari- und Abenteuerpark Gänserndorf GmbH ist am Montagnachmittag eröffnet worden.

Zum Masseverwalter wurde Rechtsanwalt Ferdinand Bruckner bestellt. Von der Insolvenz sind u.a. 64 Mitarbeiter betroffen. Die Schulden des Safariparks betragen nach Angaben der Geschäftsführung des Unternehmens 4,7 Mio. Euro. Laut KSV wird der Masseverwalter kurzfristig die Frage zu klären haben, ob das Unternehmen Safaripark weitergeführt werden kann.

Tiere fallen in Konkursmasse

Die "Besonderheit dieses Falles" liege darin, dass etwa 850 Tiere, "die juristisch als Sachen zu werten sind, in die Konkursmasse fallen". Deren weiteres Schicksal werde "maßgeblich davon abhängen, ob es dem Masseverwalter gelingt, die Finanzierung des Fortbetriebes zu bewerkstelligen".

Landeshauptmann Erwin Pröll (V) hat am Montagnachmittag eine Expertenrunde in St. Pölten versammelt. Sein Ziel: "Der Safaripark Gänserndorf darf nicht sterben." Wie Pröll nach dem Gespräch erläuterte, wurde die Gründung einer Gesellschaft vereinbart, die zur Weiterführung Gelder zur Verfügung stellen wird. Ihr gehören die Österreichische Zoo-Organisation, das Pharma-Unternehmen Baxter und die regionale Entwicklungsgesellschaft Eco Plus an.

Pröll: Alle Anstrengungen unternehmen

Diese Gesellschaft soll bis Februar ein Grobkonzept zum Fortbestand des Safariparks am Standort und der damit verbundenen Attraktivierung erstellen. Die primäre Sorge gilt laut Pröll der nahen Zukunft, d.h. der Absicherung der Arbeitsplätze sowie der Versorgung der Tiere. Alle Anstrengungen würden einem Weg aus der derzeit nahezu aussichtslosen Situation gelten, so der Landeshauptmann.

Die Partner seien "muskulös", verwies Pröll auf international anerkannte Experten wie den als Mitglied der Zoo-Organisation anwesenden Schönbrunn-Direktor Helmut Pechlaner. "Schwierig" könnte die Rettung dann werden, wenn sich herausstellt, "dass noch mehr finanzielle Leichen im Keller liegen".

Nach den Worten von Pröll ist es noch zu früh, über ein neues Management zu sprechen. Die personelle Besetzung könnte sich aber aus dem Expertenkreis rekrutieren. Pechlaner erklärte dazu, es gehe darum, das Know-how der österreichischen Zoos einzubringen, um den Safaripark auf diesen Level zu bringen. Er selbst sei mit der Leitung von Schönbrunn und den Marchfeldschlössern ausgelastet.(APA)